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Kriegsverlust kehrt in die Antikensammlung zurück
News vom 05.05.2020
Eine verloren geglaubte griechische Vase aus dem Vorkriegsbestand der Antikensammlung ist in Magdeburg wieder aufgetaucht. Ab Ende Mai ist sie wieder im Alten Museum zu sehen.
Die rund 30 cm hohe Vase ist mit einem weißen Überzug versehen, auf dem in leuchtenden Farben ein Kriegerabschied dargestellt ist. Die Lekythos genannte Gefäßform diente als Salbölbehälter und wurde in Athen mit dieser empfindlichen farbigen Dekoration nur für das Begräbnisritual hergestellt.
Das Stück war seit 1945 verschollen. Nun wurde es im Zuge der Neuaufstellung der Sammlungen des Magdeburger Museums als zur Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin gehörig identifiziert. Es wird noch bis 17. Mai in Magdeburg zu sehen sein, im Anschluss wieder im Alten Museum auf der Museumsinsel Berlin.
Hermann Parzinger, Präsident der SPK: „Wir freuen uns sehr, dass die Direktorin des Kulturhistorischen Museums Magdeburg, Gabriele Köster, und der Magdeburger Oberbürgermeister Lutz Trümper sich zu einer Rückgabe des Objektes an die Antikensammlung entschlossen haben. Auch 75 Jahre nach Kriegsende wissen wir bei vielen Kriegsverlusten unserer Sammlungen nicht, ob sie unwiederbringlich zerstört sind oder sich unentdeckt in einer anderen öffentlichen Sammlung befinden. Deshalb publizieren die Staatlichen Museen nach und nach für all ihre Häuser Verlustkataloge. Dadurch konnten schon oft verloren geglaubte Objekte identifiziert werden.”
In diesem Fall war das Stück jedoch noch nicht in einem Verlustkatalog verzeichnet. Nach einer langwierigen Archivrecherche konnte es dennoch eindeutig als das verlorene Berliner Stück identifiziert werden.