Zurück im Kupferstichkabinett: Verloren geglaubtes Werk von Eduard Gaertner

News vom 24.03.2022

Werk von Eduard Gaertner zurück im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin – Kriegsverlust tauchte im Handel auf – Einlieferer schenkte das Werk dem Museum

Zeichnung von Eduard Gaertner, das den Leipziger Platz in Berlin darstellt
© Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Antje Penz

Das Werk „Der Leipziger Platz in Berlin“ (1862) von Eduard Gaertner kehrte kürzlich zurück ins Kupferstichkabinett. Es sollte im September 2021 beim Auktionshaus Mellors & Kirk, Nottingham, versteigert werden. Nachdem es von einer Kuratorin des Kupferstichkabinetts als Kriegsverlust der Sammlung identifiziert wurde, entschloss sich der Einlieferer dank der Vermittlung von Nigel Kirk, dem Direktor des Auktionshauses, zur Rückgabe. Seit wenigen Tagen ist das Werk nun wieder in Berlin.

„Der Leipzigerplatz in Berlin“ (Ident.-Nr. SZ E.Gaertner 2) war am 17. Januar 1891 vom Geh. Kommissionsrath F. C. Glaser der „Sammlung der Zeichnungen“ an der Nationalgalerie geschenkt worden. Heute gehört die Sammlung zum Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin. Als hochgeschätztes Werk wurde das Blatt ab 1933 als Leihgabe in Hitlers Reichskanzlei gezeigt, kehrte jedoch nach dem Krieg nicht zurück. Seit 1945 galt es als Kriegsverlust.

SPK-Präsident Hermann Parzinger erklärte: „In den Sammlungen unserer Bibliotheken, Museen und Archive klaffen immer noch Lücken, die im und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Zahlreiche Werke wurden zerstört, andere nach Russland verbracht, wieder andere von Privatpersonen gestohlen. Wir sind dankbar für jedes Werk, das seinen Weg zurück in die Sammlungen findet.“

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