Kulturbetrieb und Skythengold: Hermann Parzinger im WDR5-Gespräch

News from 06/27/2024

Im WDR 5-Format „Erlebte Geschichten“ sprach SPK-Präsident Hermann Parzinger über sein Buch „Die Kinder des Prometheus“, sowie über seinen Werdegang, die Archäologie und auch über die Arbeit als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Porträt eines Mannes
© SPK / Herlinde Koelbl

„An der Archäologie faszinierte mich von Anfang an, dass in der frühen Menschheitsgeschichte noch ganz vieles unklar ist und dass auch unscheinbare Funde unser Bild von einer Epoche oder einer Region grundlegend verändern können“, erinnert sich Parzinger an seine Beweggründe, sich der Archäologie zuzuwenden.

Im Gespräch mit dem Journalisten Thomas Combrink ging es neben sehr persönlichen Themen auch um Parzingers wissenschaftliche Karriere, den Alltag als Archäologe und um seinen größten Fund – das spektakuläre Skythengrab im sibirischen Tuwa, das Parzinger und russische Wissenschaftler 2001 ausgruben. „Mein russischer Kollege und ich saßen in der Grube und konnten durch einen Spalt schon sehen, dass dort Gold liegt“, erinnert sich Parzinger an den triumphalen Moment, der gleichzeitig auch ein mulmiges Gefühl auslöste: „Wir saßen dort am Ende der Welt und hatten plötzlich ein echtes Sicherheitsproblem – wir mussten schnellstmöglich eine Bewachung organisieren, was vor Ort gar nicht so einfach war.“ Das Skythengold, aber auch die einmaligen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Grabung, machten Parzinger zum Star der Archäologiewelt.

Neben Biografischem und Fachlichem sprach der Präsident aber auch über „seine“ Stiftung und die aktuellen Themen des Kulturbetriebs. So ging es um die Geschichte der Institution und das Humboldt Forum als jüngste Herausforderung: „Wir haben die Kolonialismusdebatte ernst genommen und unser Handeln geändert, Dinge zurückgegeben und unglaublich viele internationale Kooperationsprojekte angestoßen“, so Parzinger.

Auch über die Zeit nach dem Berufsleben sprach der Archäologe und versicherte: Ausgrabungen werde er nicht mehr machen. „Ich habe nach einem langen Berufsleben keine Lust mehr, Anträge zu schreiben, um Projekte zu realisieren“, so Parzinger. Allerdings wolle er die Zeit zum Schreiben nutzen, zwei Buchprojekte sind bereits in Planung. Bis dahin warten auf den gebürtigen Bayern aber noch einige spannende und arbeitsreiche Monate, in denen er den aktuellen, historischen Transformationsprozess der SPK weiter begleiten wird.

Das ganze Gespräch gibt es in der Mediathek des WDR.

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