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Realisierungswettbewerb für Kompetenzzentrum der Staatlichen Museen entschieden: Berliner Museumshöfe erhalten Konturen
Press release from 02/21/2007
Das Architektenbüro Harris + Kurrle aus Stuttgart ist Sieger des Realisierungswettbewerbs für den nördlichen Teil der Museumshöfe, einem Erweiterungsareal der Museumsinsel Berlin. Gestern entschied sich ein Preisgericht unter Vorsitz Prof. Arno Lederers für den Entwurf, den zwei sich überlagernde, horizontal betonte Achsen kennzeichnen. Er sieht eine sandfarbene Klinkerfassade mit lamellenförmigen Fenstern vor. Die Längsachse wird zur Monbijoubrücke hin von einer Skulpturenreihe gesäumt. An dem vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durchgeführten Realisierungswettbewerb nahmen 28 Architekturbüros teil. Den Platz zwei und drei erhielten die Berliner Architekten Schweger Assoziierte sowie Heinle, Wischer und Partner. Der im vorangegangenen Ideenwettbewerb vorgesehene südliche Bauabschnitt mit einem Galerie-Gebäude bleibt einem anderen Wettbewerb vorbehalten.
In ihrer Begründung betonte die Jury: „Die Arbeit besticht durch ihre baukörperliche Einfachheit und Konsequenz. Zwei sich ineinander verschränkende, steinerne Volumina schaffen eine für die städtebauliche Situation selbstbewusste Lösung, die ohne unnötige additive Elemente auskommt."
Die Museumshöfe bestehen aus einer denkmalgeschützten V-förmigen ehemaligen Kasernenanlage im Stil der Neorenaissance und einer zu bebauenden Freifläche. Thema des Wettbewerbs war ein Neubau auf einer 6.800 m2 großen Fläche, die in zwei Phasen bebaut werden soll. Für die Realisierung der ersten Phase stehen 8,4 Mio. Euro zur Verfügung. Es entsteht ein Kompetenzzentrum der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz mit Depots, Werkstätten, Verwaltungen, Studienbibliotheken, und –sammlungen. Mit den Planungen wird eine Forderung des „Masterplans Museumsinsel“ erfüllt, der eine Verlagerung von museumsinternen Funktionen von der Museumsinsel auf die Museumshöfe vorsieht. Das Bauprojekt befindet sich auf der dem Bode-Museum gegenüberliegenden Uferseite am Kupfergraben. Die planerische Aufgabe des Wettbewerbs bestand darin, die Bestandsbebauung durch einen neuen Gebäudeteil abzuschließen und beide Teile als eigenständiges Ganzes erscheinen zu lassen. Dem Entwurf von Harris + Kurrle gelang es, in differenzierter Weise Antworten auf die Bedingungen des Wettbewerbs zu finden. Der erhaltene Kasernenflügel war durch den Erweiterungs-Neubau so abzuschließen, dass Traufhöhe und umliegende Dachstrukturen gewahrt bleiben. Außerdem sollen die Museumshöfe einen architektonischen Übergang zwischen der Museumsinsel und seiner weiteren Nachbarschaft zu Humboldt Universität, Staatsbibliothek und Deutschem Historischem Museum schaffen. Von den Entwürfen wurde deshalb erwartet, dass zum benachbarten Bode-Museum eine Wegachse entsteht, die eine Fortführung der Bezugspunkte Bode-Museum-Monbijoubrücke und Museumshöfe darstellt und zwar als diagonale Fußgängerverbindung auf dem neuen Gelände. Dabei war der Weg so zu gestalten, dass er am Ende des Areals in einem zentralen Platz am zukünftigen Haupteingang der Museumshöfe mündet. (Weitere Presseinfos und Fotos auf der Website des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung)
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