Gläserne Stiefel aus dem Gotischen Haus

News vom 25.05.2018

Fremdbesitz aus dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist nach Wörlitz zurückgekehrt.

Das Gotische Haus in Dessau-Wörlitz
Das Gotische Haus in Dessau-Wörlitz © Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Foto: Heinz Fräßdorf

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat heute 21 Objekte an die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz zurückgeben. Die Stücke hatten sich bislang als Fremdbesitz im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin befunden. Sie waren 1943 aus dem Gotischen Haus in Wörlitz in das Bergwerk Sovayhall bei Bernburg ausgelagert worden. Von dort wurden sie 1946 durch die Rote Armee in die Sowjetunion abtransportiert. Bei der Rückgabe an die DDR gelangten die Objekte irrtümlich nach Ost-Berlin. Nachdem eine Mitarbeiterin des Kunstgewerbemuseums sie nun richtig zuordnen konnte, wurde die Rückgabe eingeleitet.

SPK-Präsident Hermann Parzinger sagte bei der Übergabe im Gotischen Haus: „Für viele Museen in Deutschland ist die Nachkriegszeit noch nicht zu Ende. Wir forschen, recherchieren und fahnden nach auseinandergerissenen Sammlungen. Der Deutsch-Russische Museumsdialog hilft uns, ganz neue Verbindungen herzustellen und die Puzzleteile zusammenzusetzen. Wenn wir Kriegsverluste anderer Museen in unseren Sammlungen identifizieren, ist es für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz eine Selbstverständlichkeit, sie zurückzugeben, so wie das heute geschehen ist. Ich ahne, was es bedeutet, wenn solch lang vermisste Stücke wieder ins Gotische Haus zurückkehren. Das ist ein Tag der Freude für Wörlitz!“

Bei der Übergabe sprachen außerdem Brigitte Mang, Vorstand und Direktorin der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Gunnar Schellenberger, Staatssekretär für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt und Mitglied im Stiftungsrat der SPK, Sabine Thümmler, Direktorin des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin, und Ingo Pfeifer, Abteilung Schlösser und Sammlungen der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz.

Weiterführende Links

zur Übersicht