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Mit Robert Edsel auf Leerstellensuche
News from 04/24/2017
Für Dreharbeiten zu seiner neuesten Serie besuchte Autor und Filmemacher Robert Edsel die Gemäldegalerie und das Bode-Museum
„Hunting Nazi Treasure“ ist der Titel einer kanadischen TV-Serie, die sich mit dem Verlust von Kulturgut in der NS-Zeit beschäftigt. Für einen Drehtermin war Robert Edsel, Autor des mit George Clooney verfilmten Bestsellers „The Monuments Men“, auch in der Gemäldegalerie und im Bode-Museum zu Gast. Er war vor allem an den Verlusten der Museen im Flakbunker Friedrichshain interessiert.
Der Flakbunker Friedrichhain diente im Zweiten Weltkrieg den Museen als Auslagerungsort. Die Museen hatten ihre Bestände zu deren Schutz an unterschiedliche Orte gebracht. Im Flakbunker Friedrichshain waren unter anderem die wertvollsten Werke aus der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung untergebracht. Anfang Mai 1945 wurde der Bunker der Roten Armee übergeben. Wenige Tage später wüteten Großfeuer im Flakbunker. Die Trophäenbrigaden der Roten Armee brachten später eine große Zahl von Werken, die das Feuer auch nur ansatzweise überstanden hatten, in die Sowjetunion.
Bis heute ist nicht klar, wie viele Werke unwiederbringlich zerstört sind oder erst gar nicht in der Sowjetunion ankamen. Immer wieder tauchen jedoch einzelne Werke auf: so zum Beispiel das Bild einer Madonna mit Kind. 2012 restituierte es ein US-Amerikaner, dessen Vater das Bild 1946 in Berlin gekauft hatte.
Brian Horney war nun mit seiner Frau und Tochter gemeinsam mit Robert Edsel in der Gemäldegalerie, um das Bild zu besuchen, das lange Jahre an einem zentralen Ort in seinem Haus gehangen hatte. „Es hat uns durch gute und schlechte Zeiten begleitet“, sagte seine Frau, „aber wir wissen, dass wir das richtige getan haben, als wir es hierhin zurückgegeben haben.“
Die siebenteilige Dokumentation „Hunting Nazi Treasure“ (produziert von Saloon Media / BriteSpark) wird ab Herbst 2017 in unterschiedlichen TV-Kanälen ausgestrahlt.