Kokoschka „Pariser Platz in Berlin“: Gemeinsame Pressemitteilung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Commission for Looted Art in Europe

Press release from 04/29/2014

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Commission for Looted Art in Europe arbeiten zusammen, um die Provenienz des Gemäldes von Oskar Kokoschka „Pariser Platz in Berlin“ gemeinsam aufzuklären. Die Commission vertritt die Familie von Anna Caspari, einer angesehenen Kunsthändlerin in München, die von den Nazis 1941 von Deutschland nach Riga deportiert und dort ermordet wurde. Das Werk gehörte der Famile / Galerie Caspari.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), sagt dazu: „Wir haben mit den Vertretern der Familie eine intensive Zusammenarbeit vereinbart. Dies lässt mich hoffen, dass wir so rasch und fundiert wie möglich die Umstände des Erwerbs aufklären können. Alle weiteren Entscheidungen lassen sich nur auf der Basis gesicherter Kenntnisse über die historischen Umstände des Erwerbs und die Geschichte und Eigentumsverhältnisse der Galerie Caspari treffen. Es ist gut, dass wir jetzt einen Schritt weitergekommen sind auf diesem Weg.“ Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Commission werden die gesamte Kunstsammlung von Anna Caspari und die Umstände des Verlustes gemeinsam recherchieren.

Anne Webber und David Lewis, Co-Chairs der Commission, erklären hierzu: „Anna Caspari erlitt ein schreckliches Schicksal durch die Nazis und wir sind dankbar für die gemeinsame Zusammenarbeit mit der SPK, die mehrere Gemälde aus dem früheren Eigentum von Anna Caspari besitzt, um die Umstände des Verlustes der Kunstsammlung aufklären zu können.“

Sobald weitere Informationen vorliegen, werden die SPK und die Commission die Ergebnisse publizieren. Für den Verlauf der Recherchearbeiten und der Gespräche haben beide Seiten Vertraulichkeit vereinbart.

Das Gemälde, ein Werk aus dem Bestand der Nationalgalerie Berlin, hing bis vor wenigen Wochen im  Amtszimmer des Stiftungspräsidenten. Es war abgehängt worden, weil ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht mehr ausgeschlossen erschien. Im Zusammenhang mit der Berichterstattung am 9. und 10. April 2014 über das Gemälde von Oskar Kokoschka „Pariser Platz in Berlin“ hatte Hermann Parzinger betont, dass die Stiftung alles tun werde, um die Provenienz des Gemäldes zügig aufzuklären. Sollte sich herausstellen, dass es sich bei dem Gemälde um NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut handelt, werden die SPK und die Commission nach einer fairen und gerechten Lösung im Sinne der Washingtoner Prinzipien suchen.

Kontakt Commission for Looted Art in Europe

Anne Webber and David Lewis, Co-chairs
76 Gloucester Place
London W1U 6HJ
Tel: +44 (0)20 7487 3401
Fax: +44 (0)20 7487 4211
info@lootedartcommission.com

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