Hermann Parzinger sieht Vorschlag von Jutta Limbach skeptisch.

News from 11/21/2014

Der Vorstoß der früheren Bundesverfassungsgerichts-Präsidentin wirft viele Fragen für die deutschen Museen auf.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung plädiert Jutta Limbach dafür, die vom NS-Regime 1937 als „entartet“ beschlagnahmten Werke an die jeweiligen deutschen Museen zurückzugeben. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger sagt dazu:

„Die Berliner Museen haben schwere Verluste durch die Aktion „Entartete Kunst“ erlitten, die zweifelsohne eine große Barbarei war. Die Museen waren aber auch Teil des nationalsozialistischen Staatsapparates. Wir haben deshalb bisher immer die Position vertreten, dass es nicht an den Museen ist, eine Aufhebung des Gesetzes von 1938 zu fordern. Die Staatlichen Museen haben nach 1945 versucht, mit großartigen Werken die Lücken zu schließen, die die Kunstideologie der Nazis in ihren Sammlungen gerissen hatte. Dadurch wurden in den vergangenen Jahrzehnten auch neue organische Sammlungszusammenhänge geschaffen, die dann wieder aufgebrochen werden müssten. Der Vorschlag von Jutta Limbach wirft für die deutschen Museen viele Fragen auf. Vor allem befürchte ich eine große Unruhe und bin mir nicht sicher, ob es wirklich ein Gewinn wäre. Ich finde, dass sich alle Kraft auf die Wiedergutmachung des Unrechts konzentrieren sollte, das den NS-Verfolgten zugefügt wurde.“

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