Hermann Parzinger würdigt Hermann Simon: Ein prägender Museumsmann geht in den Ruhestand

Pressemitteilung vom 27.08.2015

Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum übergibt nach fast dreißig Jahren sein wohlbestelltes Haus an seine Nachfolgerin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz schenkt ihm eine Dauerkarte für die Berli-ner Museen

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hat den Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Hermann Simon, als „prägend für die Berliner Kulturlandschaft“ bezeichnet. Nach 27 Jahren an der Spitze dieser ganz besonderen Berliner Einrichtung, die weit in die Welt strahlt, geht Simon am kommenden Montag in den Ruhestand.

„Hermann Simons Lebenswerk wird immer mit dem Wiederaufbau der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße verbunden bleiben. Begonnen in den letzten Jahren der DDR, fertiggestellt im wiedervereinten Deutschland, wurde dieses Haus dem Vergessen entrissen und zu einem jüdischen Museum völlig neuen Typus. Wer hierher kommt, ahnt, wie faszinierend und intensiv das jüdische Leben in Berlin einst gewesen sein muss, bevor es die Nazis nahezu auslöschten. Aber der Blick zurück war Hermann Simon immer zu wenig. Er machte das einstige Gotteshaus mit der markanten Goldkuppel zu einem ganz heutigen Ort der Begegnung der Menschen und Religionen, insbesondere für Christen und Juden gleichermaßen. Das Centrum Judaicum ist ein lebendiges Archiv, das immer auch Fragen an die europäische Gegenwart stellt. Mir war Hermann Simon ein Menschenfreund und in seiner zupackenden berlinischen Art ein guter, verlässlicher Vertrauter, zum Beispiel auch, wenn es darum ging, die deutsch-russischen Kulturbeziehungen am Laufen zu halten. Die wenigsten wissen, dass Hermann Simon seine Museumskarriere im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin begann. Aus diesem Grunde schenken wir ihm und seiner Ehefrau eine Dauerkarte, denn wir freuen uns auch in Zukunft über seinen Besuch, aber noch mehr über seinen Rat. Mazel tov, Hermann Simon!“

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