Bereichsnavigation
Stiftung Preußischer Kulturbesitz setzt Zusammenarbeit mit georgischen Partnern fort / Festakt im Bode-Museum
Pressemitteilung vom 28.05.2014
Seit Jahren pflegt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz intensive Beziehungen mit Georgien. Ein Höhepunkt der bisherigen Zusammenarbeit war das zwischen 2010 und 2012 mit dem Georgischen Nationalmuseum durchgeführte EU Twinning-Projekt. In den nächsten Jahren wird die Staatsbibliothek zu Berlin ein Projekt zur konservatorischen Rettung und Rückführung kriegsbedingt verlagerter Bücher deutscher Herkunft koordinieren.
Zur Würdigung der bisherigen Kooperationsprojekte laden der Botschafter von Georgien und der Präsident der SPK zum
Festakt
am Montag, den 2. Juni 2014, um 18 Uhr,
ins Bode-Museum, Museumsinsel Berlin, Am Kupfergraben, 10117 Berlin.
Redner
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger, Präsident der SPK
Prof. Dr. Dr. h.c. Lado Chanturia, Botschafter von Georgien
Irakli Garibashvili, Premierminister von Georgien
Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesaußenminister
Übergabe von zwei Büchern an Außenminister Steinmeier als symbolischer Auftakt der Rückführung eines umfangreichen Konvolutes von Büchern deutscher Herkunft, die in der Universitätsbibliothek Tiflis entdeckt wurden
Konzert mit Klassik-Stars: Lisa Batiashvili (Violine), Dudana Mazmanishvili (Klavier), Anita Rachvelishvili (Mezzo-Sopran), David Ala-dashvili (Klavier), George Gagnidze (Bariton), George Oniani (Tenor)
Im Rahmen des Festaktes präsentieren die Georgische Botschaft in Deutschland und die SPK die Ausstellung „Kultur verbindet. Ein EU Twinning Projekt zwischen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem Georgischen Nationalmuseum.“
Hinweis: Zugang nur mit Akkreditierung. Bitte wenden Sie sich an die Pressestelle der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Langjährige Beziehungen der SPK mit georgischen Einrichtungen
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Georgien reichen bis ins Mittelalter zurück. Auch während der Sowjetzeit brachen diese gerade in den Bereichen Kultur, Bildung und Wissenschaft nicht ab. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz pflegt seit Jahren intensive Beziehungen mit georgischen Partnern. Ein Highlight der Zusammenarbeit war im Jahr 2007 die Ausstellung „Medeas Gold. Neue Funde aus Georgien“ im Alten Museum auf der Museumsinsel Berlin. Das Georgische Nationalmuseum lieh dafür hunderte von goldenen Schmuckstücken, die erst wenige Jahre zuvor bei Grabungen gefunden worden waren und von denen viele das Land bis dahin noch nie verlassen hatten, nach Berlin.
Ein weiteres herausragendes Projekt war die EU-Twinning-Partnerschaft zwischen der SPK und dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit dem Georgischen Nationalmuseum (2010-2012). Twinning dient der Bildung von Partnerschaften zwischen öffentlichen Einrichtungen aus den Mitgliedstaaten der EU und Verwaltungen aktueller EU-Beitrittskandidaten. Das Projekt mit der SPK und ihren Staatlichen Museen zu Berlin war das erste Twinning-Projekt im Bereich Kultur. Es diente vor allem der Stärkung des Georgischen Nationalmuseums bei der nachhaltigen Vermittlung und Bewahrung des kulturellen Erbes Georgiens. Neben einem für den gesamten Projektzeitraum nach Tiflis entsandten Langzeitberater waren von deutscher Seite über 30 Mitarbeiter beteiligt.
Georgische Kulturtage 2014 und Zukunft der Zusammenarbeit
Im Jahr 2014 sind die Kulturtage des Museums Europäischer Kulturen in Dahlem unter dem Titel „Supra – Feiern auf georgisch“ Georgien gewidmet. Vom 31. Juli bis 30. August 2014 wird die reiche Kultur und Geschichte des Landes in all seinen Facetten präsentiert. Darüber hinaus stellt das Museum in der Ausstellung „Wein-Kultur“ mit historischen Fotografien und ethnografischen Objekten aus der Sammlung des Georgischen Nationalmuseums bis 5.10.2014 die besondere Bedeutung des Weins in der georgischen Gesellschaft vor.
Zukünftig soll die Zusammenarbeit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit ihren georgischen Partnern nicht nur durch Workshops und Ausstellungen fortgesetzt werden, sondern durch Forschungsprojekte ausgebaut werden.
Projekt zur konservatorischen Rettung und Rückführung kriegsbedingt verlagerter Bücher
Die symbolische Übergabe von Büchern im Rahmen des Festaktes ist der Auftakt zur konservatorischen Rettung und Rückführung von bis zu 100.000 Büchern deutscher Provenienz aus Tiflis nach Deutschland. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren zahlreiche Bücher aus deutschen Bibliotheken in die ehemalige Sowjetunion verlagert worden. Vor wenigen Jahren informierte die damalige Direktorin der Bibliothek der Staatlichen Universität Tbilissi die Deutsche Botschaft über einen umfangreichen Bestand solcher Bücher in einem Kellermagazin der Bibliothek. In einem gemeinsamen deutsch-georgischen Vorhaben sollen sie nach Deutschland zurückgebracht werden. Die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz hat die Projektkoordination übernommen.
Durch die lange Lagerung in feuchter Umgebung sind die Bände von einer Schimmelpilzschicht überzogen. Seit Februar 2010 wurde zunächst die Luftfeuchtigkeit in dem Magazin abgesenkt, die Bücher getrocknet und so ihr Zustand stabilisiert. Als nächste Schritte werden sie verpackt und nach Deutschland transportiert. Hier sollen sie von einem externen Dienstleister einer Behandlung mit Gammabestrahlung zur Neutralisierung des Schimmels unterzogen, grob gereinigt und nach Eigentumszeichen sortiert werden. Im Anschluss werden die Bücher an ihre jeweiligen Vorbesitzer zurückgegeben: Bücher mit deutschen Eigentumszeichen werden durch Georgien an die ursprünglichen Eigentümer in der Bundesrepublik restituiert, solche mit georgischem Eigentumszeichen oder ohne Besitzkennung werden in der Universitätsbibliothek Tbilissi einer Benutzung zugeführt.
Konzert mit Stars der klassischen Musik aus Georgien
Lisa Batiashvili (Violine), Dudana Mazmanishvili (Klavier), Anita Rachvelishvili (Mezzo-Sopran), David Aladashvili (Klavier), George Gagnidze (Bariton) und George Oniani (Tenor) zählen zu den Stars der internationalen klassischen Musikszene. Im Rahmen des Festaktes werden die georgischen Musiker Werke von Frédéric Chopin, Georges Bizet, Giuseppe Verdi, Johannes Brahms, Alexi Macharaviani, Richard Wagner, Franz Liszt, Franz Lehar, Giacomo Puccini, Ruggero Leoncavallo und Revaz Lagidze vortragen.
Pressekontakt Botschaft von Georgien
Tamara Tsuleiskiri
Rauchstraße 11
10787 Berlin
Telefon: +49 1727460737
E-Mail: ttsuleiskir@mfa.gov.ge