Kamerunische Kommission für Restitutionen besucht Ethnologisches Museum

Pressemitteilung vom 18.10.2023

Drei Mitglieder der kürzlich gegründeten Rückgabekommission Kameruns (Comité interministériel chargé du rapatriement des biens culturels illégalement exportés à l’étranger au Ministère fédéral des Affaires étrangères) besuchten am 16. und 17. Oktober das Ethnologische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin. Der Aufenthalt der Kommission in Berlin beinhaltete neben ausführlichen Gesprächen auch eine Führung durch das Depot des Museums. Der Besuch bot Gelegenheit zu einem intensiven Austausch mit Akteuren aus dem Museum und der Politik über das weitere Vorgehen in Fragen der Restitution aber auch in Bezug auf zukünftige Kollaboration in Forschungs- und Museumsarbeit.

Hugues Tchana Heumen, Leiter des Nationalmuseums Kamerun und Koordinator des technischen Sekretariats im interministeriellen Komitee: „I thank the Ethnological Museum Berlin and the Federal Government of Germany. It was important for us to be here as a first step in the discussion about restitution. It is not only about restitution but also about cooperation. Beyond objects, there are human beings. We are talking about the relationship between Cameroon and Germany.”

Lars-Christian Koch sagte: „Wir freuen uns über die konstruktiven Gespräche im Rahmen dieses ersten Arbeitstreffens und auf die weitere Zusammenarbeit. Das Ethnologische Museum ist seit langem mit der Regierung von Kamerun und Herkunftsgesellschaften Kameruns im Austausch – die Kommission wird diese bei Gesprächen über Rückführungen nun unterstützen.“

Hermann Parzinger, Präsident der SPK, erklärte: „Ich bin froh, dass wir mit dem kürzlich gegründeten Komitee einen verlässlichen Ansprechpartner für alle Rückgabefragen zu Kulturgütern aus Kamerun haben. Wir gehen davon aus, dass wir die Repatriierung der Ngonnso’, die der Stiftungsrat 2022 beschlossen hat, nun bald umsetzen können.“

Für das kamerunische Komitee waren neben Dr. Hugues Tchana Heumen auch Marie Thierry Edjoa Akoa, Leiterin der Abteilung für kulturelles Erbe im Ministerium für Kunst und Kultur (Vertreterin des Kulturministeriums im interministeriellen Komitee), sowie De Bangoua Legrand Tchatchouang, Leiter des Kamerun-Hauses Berlin (Vertreter der Zivilgesellschaft im interministeriellen Komitee) zu Gast.     

Im Ethnologischen Museum beziehen sich rund 5100 Inventarnummern auf Kulturgut aus Kamerun. Die als Ngonnso’ bezeichnete weibliche Figur stammt aus dem historischen Königreich Nso’ im Nordwesten Kameruns und kam 1903 in die Sammlung. Vor dem Hintergrund ihrer Wegnahme im Rahmen ungleicher Machtverhältnisse und struktureller kolonialer Gewalt sowie ihrer zentralen Rolle für die Nso’ hat der Stiftungsrat der SPK zugestimmt, dass eine Rückgabe der Figur die Wege geleitet werden soll.

Pressefotos unter:
www.preussischer-kulturbesitz.de/newsroom/presse/pressebilder.html

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