Museen aus Afrika und Europa gehen neue Wege: Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Humboldt Forum unterstützen internationale Konferenz in Dakar

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Press release from 04/28/2023

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Museumsdirektoren aus 38 afrikanischen und europäischen Ländern vereinbaren Aufbau eines Netzwerks, eine kontinuierliche Diskussion über die Rolle von Museen und Kulturerbe sowie gemeinsam Wanderausstellungen – Parzinger: Es geht um ein neues Verhältnis

Bei einer unter anderem von der SPK und dem Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin sowie der Stiftung Humboldt Forum initiierten und unterstützten Konferenz im Musée des Civilisations Noires in Dakar, Senegal, kamen vom 25. bis 27. April 60 afrikanische und europäische Museumsdirektor*innen aus 38 Ländern zusammen, um eine langfristige Kooperation zwischen den Museen in Afrika und Europa zu vereinbaren. Erstmalig wurde eine gemeinsame Deklaration unterzeichnet, in der alle Beteiligten sich verpflichten, Partnerschaften im Zeichen von gegenseitigem Vertrauen und Respekt zu stärken.

Die dreitägige Konferenz diente als Auftakt für den Aufbau eines globalen Netzwerks, das ein multilaterales und langfristiges Kooperationsprogramm zwischen Museen auf beiden Kontinenten sicherstellen soll. Die Museumsdirektorinnen und -direktoren legten gemeinsam die Prioritäten eines Handlungsplans fest, um die gesellschaftliche Rolle von Museen sowie die Handlungsfähigkeit ihrer Institutionen nachhaltig zu stärken.

Hamady Bocoum, Direktor des Musée des Civilisations Noires in Dakar und Vorsitzender des Organisationskomitees, und Guido Gryseels, stellvertretender Vorsitzender des Organisationskomitees, in einem gemeinsamen Statement: „Das Zusammenkommen von 60 Museumsdirektoren aus Afrika und Europa ist ein historisches Ereignis. Hier in Dakar ist ein Netzwerk gegründet worden; ein Forum, das den Museen und ihren Partnern erlaubt, eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. Wir sind einen wichtigen Schritt vorwärtsgegangen und nun liegt ein spannender Weg vor uns, um gegenseitiges Verständnis zu fördern".

Hermann Parzinger, Präsident der SPK: „Mit der Konferenz und der Deklaration von Dakar haben afrikanische und europäische Museen ein neues Kapitel ihrer Zusammenarbeit aufgeschlagen. Aus bilateralen Kooperationen soll nun ein weitreichendes Netzwerk werden, das sich schwierigen Fragen, wie der Restitution von Kulturgütern, besonders aber zukunftsgerichteten Perspektiven gemeinsamer Arbeit widmen wird. Die Sammlungen in Europa sind durch eine schwierige Geschichte mit Afrika verbunden, deshalb muss es ganz besonders darum gehen, diese Vergangenheit gemeinsam produktiv zu machen. Wir können uns dabei auf einen beeindruckenden Konsens afrikanischer und europäischer Museen stützen. Ich bin überzeugt, dass die Kultur dabei den Weg für ein neues Verhältnis von Afrika und Europa bereiten kann.“

Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums: „Das Treffen in Dakar ist bei der finalen Eröffnung des Humboldt Forums im September 2022 mit Kolleginnen und Kollegen afrikanischer und europäischer Museen verabredet worden und ich freue mich sehr, dass es so schnell und so erfolgreich zustande kam und wir einen Beitrag dazu leisten konnten. Die Declaration of Dakar ist ein Meilenstein für eine zukunftsweisende Zusammenarbeit, eine klare Positionierung der Partner in Afrika und ist ein wichtiger Beitrag für die Dekolonialisierung von Kultureinrichtungen in Europa.“

Während der Konferenz wurden drei große Themenfelder definiert, die eine wichtige Rolle spielen werden, um Museen von morgen aufzubauen. Zum einen geht es um eine Stärkung der Institutionen wie etwa durch Wissensaustausch, den Aufbau eines Netzwerks und eine kontinuierliche Diskussion über die Rolle von Museen und Kulturerbe. Des Weiteren wird geplant, gemeinsam Wanderausstellungen in Afrika und Europa zu konzipieren und organisieren. Dadurch soll eine Veränderung der Narrative in afrikanischen und europäischen Museen erfolgen, um besser auf aktuelle Herausforderungen reagieren zu können. Zudem besteht der Wunsch, Wissen über die Sammlungen zu bündeln und zu dokumentieren sowie die Provenienzforschung weiterzuentwickeln. Durch die Digitalisierung der unterschiedlichen Sammlungen sollen sie weltweit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Teilnehmende afrikanische Länder an der Konferenz in Dakar waren Benin, Botswana, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Elfenbeinküste, DR Kongo, Äthiopien, Gabun, Ghana, Guinea-Bissau, Lesotho, Liberia, Mali, Mauretanien, Mosambik, Namibia, Niger, Ruanda, Nigeria, Tschad, Senegal, Seychellen, Sierra Leone, Südafrika, Tansania, Uganda, Sambia und Simbabwe. Aus Europa kamen Vertreter*innen aus Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, der Schweiz und Großbritannien. 

Die Initiative wird unterstützt von:  

Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft, Niederlande
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Deutschland
Stiftung Humboldt Forum, Deutschland
Goethe-Institut, Deutschland  
Institut Français du Sénégal, Frankreich
Musée des Civilisations Noires, Dakar, Senegal

Weitere Informationen:

Pressebilder zum Download: https://www.preussischer-kulturbesitz.de/newsroom/presse/pressebilder.html

Declaration:

https://www.preussischer-kulturbesitz.de/fileadmin/user_upload_SPK/documents/presse/pressemitteilungen/2023/20230428_PR-Declaration-of-Dakar.pdf

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