Wie Mies es den „Betonfritzen“ zeigte

News vom 09.11.2017

Beim Baustellenrundgang am 8. November zeigte sich der Stand der Dinge bei der Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie. Tagesspiegel und RBB berichten, was schon geschehen ist und was bis zur Wiedereröffnung 2020 noch passieren wird.

Eine der Architekturikonen des Kulturforums: Die unvollendete Neue Nationalgalerie (1967)
© SMB, Zentralarchiv

Anlässlich des erfolgreichen Abschlusses der ersten Bauphase führten Bauleiter Arne Maibohm vom BBR, Joachim Jäger, der Leiter der Neuen Nationalgalerie und Dirk Lohan, Enkel des Architekten Mies van der Rohe und vor 50 Jahren Bauleiter, über die Baustelle am Kulturforum. Die Journalisten bekamen dabei exklusive Einblicke in den Baufortschritt - und in eine demontierte Architekturikone der Moderne.

Im "Tagesspiegel" berichtet Nikola Kuhn von den „Ahs!“ und „Ohs!“ angesichts dieser Einblicke – die im Untergeschoss allerdings einer totalen Ernüchterung gewichen wären, da dieses im entkernten Zustand einer Tiefgarage gleichkäme.

Die „Abendschau“ des RBB zeigt u.a. historische Bilder von jenem Tag im April 1967, als das riesige Stahldach mithilfe von hydraulischen Stützen montiert wurde – und lässt den Mies-Enkel Dirk Lohan zu Wort kommen. Dieser erzählt, dass sein Großvater diesen Tag absichtlich gewählt hatte, um den nebenan in der Philharmonie tagenden Vertretern der Betonindustrie –den „Betonfritzen“ – in einer Art Leistungsschau zu zeigen, was mit Stahl alles möglich sei.

Nichtsdestotrotz kam beim Bau der Neuen Nationalgalerie auch Beton zum Einsatz. Und ebendieser stellt die Sanierung vor eine große Herausforderung, wie auch Maria Ossowski in ihrem Beitrag auf rbb24 berichtet: Wegen Betonfraß ist es jetzt nötig, diesen zu erneuern. Schwierig sei es auch, neue Fenster in der benötigten Größe zu bekommen. Und natürlich, das Architekturpuzzle aus 35.000 Teilen wieder richtig zusammenzubekommen – nach dem Motto: „Soviel Mies wie möglich“.

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