Berliner Tagung zum Umgang mit NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut erfolgreich beendet

Pressemitteilung vom 12.12.2008

Nach zwei diskussionsintensiven Tagen endete heute das Symposium „Verantwortung wahrnehmen / Taking responsibility“, organisiert von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste anlässlich des zehnten Jahrestages der „Washington Principles“ und gefördert auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch den Beauftragten für Kultur und Medien. Über dreihundert Teilnehmer aus aller Welt – Vertreter der Fachwelt, der Politik, Anwälte der Erben und Opfervertreter – waren in Berlin zusammengekommen, um eine Bilanz der letzten Jahre zu ziehen und künftige Wege und Möglichkeiten bei der Behandlung von Restitutionsfragen zu beraten.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, lobte das überaus konstruktive Klima der Tagung und die hohe Qualität der Vorträge und Diskussionsbeiträge. Er hob hervor, dass in der Öffentlichkeit und der Fachwelt der Frage der Herkunft von Kunstwerken verstärkt Bedeutung zugemessen werde. Parzinger erklärte: „Wenn es um „faire und gerechte“ Lösungen geht, wie vor 10 Jahren in Washington formuliert, dann ist aus Sicht der Kultureinrichtungen nicht unbedingt eine gesetzliche Regelung der Schlüssel zum Erfolg.“ Er forderte vielmehr: „Es muss endlich losgehen mit einer Provenienzforschung in angemessenem Umfang. Die Einrichtung der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche /-forschung in diesem Jahr war ein wichtiger Schritt und Ausgangspunkt für eine breit angelegte Forschung. Die Kultureinrichtungen benötigen darüber hinaus jedoch vor allem die dauerhafte Unterstützung von ihren Trägern.“

Die Veröffentlichung von Zwischenergebnissen der Provenienzforschung für Werke mit unklarer Herkunft wird als Beitrag zur geforderten Transparenz betrachtet. Mit Blick auf die Washington Principles erachtet Parzinger es als wünschenswert, in Zukunft Vertreter der Opferseite in die entsprechenden Gremien und Kommissionen einzubeziehen, was auch von vielen der Tagungsteilnehmer gefordert wurde.

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