Neuer Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin und neuer Direktor der Nationalgalerie gewählt

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Press release from 12/18/2007

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Der Stiftungsrat wählte heute einstimmig Dr. Michael Eissenhauer zum künftigen Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Er wird am 1. November 2008 Prof. Dr. Peter-Klaus Schuster nachfolgen, der Ende Oktober 2008 in den Ruhestand geht. Zum Nachfolger als Direktor der Nationalgalerie wählte der Stiftungsrat den derzeitigen Direktor des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, Udo Kittelmann. Auch diese Wahl erfolgte einstimmig.

Der Vorsitzende des Stiftungsrats, Kulturstaatsminister Bernd Neumann, betonte nach der Wahl: „Mit Dr. Michael Eissenhauer als neuem Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin und Udo Kittelmann als Direktor der Nationalgalerie hat der Stiftungsrat eine erstklassige Wahl getroffen und richtige Weichen für die Zukunft gestellt. Zusammen mit Prof. Hermann Parzinger als Präsidenten der SPK ist die größte deutsche Kulturinstitution personell hervorragend aufgestellt und für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet. Damit kann problemlos an die ausgezeichnete Arbeit der Stiftung unter dem bisherigen Präsidenten, Prof. Klaus-Dieter Lehmann, und dem Generaldirektor Prof. Peter-Klaus Schuster, angeschlossen werden. Beide haben sich in einmaliger Weise um die SPK und deren Museen verdient gemacht.“

Der gebürtige Stuttgarter Dr. Michael Eissenhauer studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Deutsche Literaturwissenschaften in Tübingen und Hamburg. Vor seiner Ernennung zum Direktor der Staatlichen Museen Kassel war der promovierte Kunstgeschichtler in zahlreichen Museen tätig: Einem wissenschaftlichen Volontariat am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg folgte ab 1989 die Tätigkeit als wissenschaftlicher Angestellter am Deutschen Historischen Museum in Berlin. Von 1991 bis 1995 kehrte er als Kustos der Sammlungsabteilung „Möbel, Textilien, Spiele und Schmuck“ an das Germanische Nationalmuseum zurück; von 1995 bis 2001 war er Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg.

Dr. Eissenhauer ist seit 2001 Direktor der Staatlichen Museen Kassel, die 2006 umbenannt wurden in „Museumslandschaft Hessen Kassel“ und zu den größten Museumseinrichtungen in Deutschland zählen. Er gliederte 2003 die damaligen Staatlichen Museen Kassel mit großem organisatorischem Geschick neu, um die Situation des Museumsstandortes nachhaltig zu verbessern. Dazu gehörte auch die Einbeziehung der von den Staatlichen Schlössern und Gärten Hessen verwalteten Kasseler Schlösser und Gärten. Zu den Zielen des Projekts „Museumslandschaft Kassel“ zählten unter anderem eine klare Themenstruktur der Häuser, eine Verbesserung der Infrastruktur und des Besucherservice sowie eine umfassende Sanierung der zahlreichen denkmalgeschützten Gebäude. Die laufenden Baumaßnahmen, die der 51-jährige Museumsfachmann betreut, haben ein Volumen von ca. 200 Millionen Euro. Die bisher erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes zeigt die besondere Eignung Eissenhauers auch für die künftigen Aufgaben bei den Staatlichen Museen zu Berlin: Er ist ein ausgewiesener konzeptioneller Denker, er beherrscht das moderne Instrumentarium des Kulturmanagements, er sorgt als zielorientierter Moderator für intellektuellen Aufbruch und die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit, er ist ein deutlicher Vertreter der Forschung im Museum unter Einbeziehung der digitalen Möglichkeiten und er hat Erfahrung bei Museumsbauten und Denkmalschutz. Diese berufliche Erfahrung verspricht gute Chancen bei der Vollendung der Museumsinsel, bei der Konkretisierung des Humboldt-Forums und bei der Ausgestaltung eines interdisziplinären Universalmuseums. Seine zahlreichen Publikationen weisen ihn als hervorragenden Wissenschaftler mit breitem Überblick aus, der für die thematische Vielfalt der Staatlichen Museen zu Berlin mit ihren fünfzehn Sammlungen von der Antike bis zur Moderne bestens gerüstet ist.

Als Präsident des Deutschen Museumsbundes (seit 2003) und Mitglied in zahlreichen Gremien (u.a. Stiftungsbeirat der Kulturstiftung des Bundes, Deutsches Nationalkomitee des Comité International d’Histoire de l’Art, Hessischer Sachverständigenausschuss zum Schutz deutschen Kulturgutes gegen Abwanderung) ist Eissenhauer bestens vernetzt und museumspolitisch aktiv: Das unter seiner Präsidentschaft vom Deutschen Museumsbund entwickelte Grundsatzpapier „Standards für Museen“ etwa ist zu einem anerkannten Leitfaden geworden, der Museen hilft, ihre Leistungen einem kontinuierlichen Prozess der Qualitätsentwicklung und -verbesserung zu unterwerfen; Eissenhauers Mitgliedschaft im Fachbeirat der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste und in der Arbeitsgruppe beim BKM für Provenienzrecherche und -forschung sichert den Staatlichen Museen einen auch auf diesem Gebiet kompetenten Generaldirektor.

Der 1958 in Düsseldorf geborene Ausstellungsmacher Udo Kittelmann wird anders als Eissenhauer unmittelbare Verantwortung für Sammlungen und Ausstellungen wahrnehmen. Nach Berufsjahren als Augenoptiker war er von 1987 bis 1992 als freier Ausstellungskurator tätig, unter anderem für die Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, die Kunsthalle Innsbruck und den Kunstverein Salzburg. 1993 wurde Kittelmann künstlerischer Leiter des Kunstvereins Ludwigsburg, 1994 Direktor des Kölnischen Kunstvereins. Als Kommissar des Beitrags der Bundesrepublik Deutschland zur 49. Biennale von Venedig erhielt er 2001 den Goldenen Löwen für den besten nationalen Beitrag (Gregor Schneiders „Totes Haus u r“). Seit 2002 ist er als Nachfolger von Jean-Christophe Ammann Direktor des Museums für Moderne Kunst, Frankfurt a.M., wo er zahlreiche publikumsorientierte Ausstellungen realisiert hat, die stets auch einem hohen Qualitätsstandard genügten. 2005 wurde „Sturtevant“ vom Beaux Arts Magazine zur besten internationalen Ausstellung gekürt (Prix des Beaux Arts). Auch mit Schauen wie „What’s new, Pussycat?“ oder „Spinnwebzeit. Die eBay-Vernetzung“ machte er von sich reden. Darüber hinaus ist Udo Kittelmann ein ausgewiesener Kenner des 20./21. Jahrhunderts. Er ist Herausgeber sowie Autor zahlreicher Sachbücher und anderer Veröffentlichungen über zeitgenössische und moderne Kunst. Zur zeitgenössischen Kunst hat er einen vielfältigen Zugang über Galerien, Messen, Künstler und Museen, sowohl lokal als auch international. Für ihn ist das Museum ein ausstrahlender Fokus, der die Gesellschaft beschäftigen und herausfordern soll. Dabei zeigt er in seinen Ausstellungen eine unverwechselbare Haltung und Qualität. Seine große Reputation bei Sammlern und Sponsoren wird für die Erwerbungspolitik der Nationalgalerie eine wichtige Rolle spielen.

Durch seine Funktionen in nationalen und internationalen Gremien und Stiftungen (derzeit: Beirat des Goethe-Instituts, Advisory Board Istanbul Modern, Stiftung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Wien, Hochschulrat der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg, Künstlerischer Beirat Museion, Bozen, Frieze Art Fund, Ankaufskommission The Tate, London) ist er in der Kunstwelt hervorragend vernetzt und wird auch zu den in Berlin ansässigen Galerien und Künstlern intensiven Kontakt pflegen. Als Direktor der Nationalgalerie wird er neben der modernen und der zeitgenössischen Kunst (Neue Nationalgalerie, Museum Berggruen, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart) auch für die Alte Nationalgalerie verantwortlich sein.

Die Staatlichen Museen zu Berlin bilden mit ihren historisch gewachsenen Häusern ein Universalmuseum zur Bewahrung, Erforschung und Vermittlung von Kunst- und Kulturschätzen der gesamten Menschheitsgeschichte. Ihre Sammlungen umfassen Bereiche der europäischen und außereuropäischen Kunst, Archäologie und Ethnologie.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz zählt zu den größten und bedeutendsten Kultureinrichtungen weltweit. Die 1957 errichtete, für den Gesamtstaat repräsentative Stiftung wird zu 75 % vom Bund und zu 25 % von den Ländern getragen. Neben den Staatlichen Museen zu Berlin gehören die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung mit dem Musikinstrumenten-Museum zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann ist Vorsitzender des Stiftungsrats.

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