Zur vorübergehenden Betreuung der ehemaligen Charité-Sammlung menschlicher Gebeine im Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

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Press release from 03/21/2014

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Zur Pressemitteilung des Zentralrats der Afrikanischen Gemeinde, der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und der NGO-Bündnisse „No Humboldt 21!“ sowie „Völkermord verjährt nicht!“ vom 17. März 2014: „Bundesregierung plant Abschiebung menschlicher Gebeine aus der Kolonialzeit“ stellt die SPK klar:

Das Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz hat derzeit die ehemalige Charité-Sammlung menschlicher Gebeine in Obhut. Hintergrund ist, dass die Charité selbst keine Möglichkeit sah, diesen Bestand konservatorisch zu sichern und entsprechend unterzubringen. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte hat die Sammlung deshalb vorübergehend in Verwahrung genommen.

Der Schwerpunkt der Charité-Sammlung liegt nicht im vor- und frühgeschichtlichen, sondern im überwiegend anthropologischen Bereich. Keines der Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz verfügt über eine solche anthropologische Sammlung und damit auch fachwissenschaftliche Kompetenz. Eine Erweiterung des Sammlungsprofils um einen derartigen Bestand wird es nicht geben.

Die vorübergehende treuhänderische Übernahme geschah einzig vor dem Hintergrund, den weiteren Verfall der Sammlung zu verhindern, ihren Erhalt zu sichern, sie würdig zu verwahren, bis über das weitere Schicksal entschieden wird, was nicht Sache der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sein kann. Der Umgang mit menschlichen Gebeinen aus möglicherweise kolonialem Unrechtskontext ist eine Sache der nationalen Verantwortung Deutschlands und nicht einer Kultureinrichtung wie der SPK, die sich einzig dem Erhalt und der Herkunftserforschung solcher Bestände aus Gründen der wissenschaftlichen Ethik verpflichtet fühlt. Ohne dieses Engagement des Museums für Vor- und Frühgeschichte für einen solchen Bestand wäre in absehbarer Zeit mit dem vollkommenen Verfall dieser Gebeine zu rechnen gewesen. Insofern ist die Stiftung durchaus verwundert über o.g. Pressemitteilung.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz sucht derzeit gemeinsam mit der Charité nach einer Lösung, die eine angemessene dauerhafte Unterbringung und zugleich die dringend nötige Erforschung der Herkunft und Erwerbungsumstände sowie die fachwissenschaftlich sorgsame Betreuung garantiert. Dies kann nur von einer Einrichtung geleistet werden, die neben archäologischer und ethnologischer vor allem eine hohe anthropologische Kompetenz aufweist. Hier stehen weiterhin auch die Charité und ihr Medizinhistorisches Museum in der wissenschaftlichen wie ethischen Verpflichtung. Gerade eine Erforschung der Herkunft der Bestände ist nur durch Fachwissenschaftler möglich.

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