Parzinger: SPK wird dauerhaft an die Schrecken und Wirkungen der Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ erinnern

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Press release from 07/19/2017

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Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird nach den Worten ihres Präsidenten Hermann Parzinger dauerhaft an die diffamierende wie denunzierende Aktion „Entartete Kunst“ der Nationalsozialisten erinnern. Genau heute vor 80 Jahren, am 19. Juli 1937, wurde die dazu gehörige Propagandaausstellung in München eröffnet. „Diese Aktion gehört zu den dunkelsten und schrecklichsten Kapiteln der deutschen Museums- und Kunstgeschichte. Eine staatliche Kommission beschlagnahmte innerhalb weniger Tage 20.000 Werke von 1.400 Künstlern der Moderne. Man kann in Berlin kein Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts errichten, ohne auch daran mit einem sichtbaren Zeichen zu erinnern. Die Ächtung der betroffenen Künstler, ihre systematische Ausgrenzung und Verfolgung, wirkt bis heute nach.

Die Nationalgalerie, die unter ihrem damaligen Direktor Ludwig Justi eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst aufgebaut hatte, verlor über 500 Werke. Die SPK beklagt nicht nur die riesigen Lücken, die die Aktion ‚Entartete Kunst‘ in die Sammlungen der Museen gerissen hat, sondern erforscht auch die Rolle, die Mitarbeiter der Museen bei der Aussonderung und Vernichtung von Kunstwerken gespielt haben“, sagte Parzinger. 

Der SPK-Präsident erinnert auch an die Wanderausstellung zum „Berliner Skulpturenfund – Entartete Kunst im Bombenschutt", die im Rahmen des Föderalen Programms der Stiftung in 5 deutschen Städten zu sehen war und weitere Stationen absolvieren wird. 2010 waren bei einer archäologischen Grabung vor dem Roten Rathaus Skulpturen der klassischen Moderne gefunden worden. Forschungen ergaben, dass die Werke von Otto Baum, Karl Ehlers, Otto Freundlich, Richard Haizmann, Karl Knappe, Will Lammert, Karel Niestrath, Marg Moll, Emy Roeder, Edwin Scharff, Naum Slutzky, Milly Steger, Gustav Heinrich Wolff und Fritz Wramp bei der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt worden waren. 

Aktuell zeigt die Nationalgalerie regelmäßig in der „Neuen Galerie“ im Hamburger Bahnhof Ausstellungen zur Kunst der Moderne, derzeit: „Rudolf Belling. Skulpturen und Architekturen“ (noch bis 17.9.2017). Auch Werke von Belling waren in der Ausstellung „Entartete Kunst“ vertreten.

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