Halbzeit auf der Baustelle der Neuen Nationalgalerie

News vom 08.11.2017

Die Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie schreitet voran: Nach der Demontage von Originalbauteilen beginnt nun die nächste Phase der denkmalgerechten Sanierung der Architekturikone. Die Wiedereröffnung ist für 2020 geplant.

Blick auf die Baustelle der Neuen Nationalgalerie im November 2017
Blick auf die Baustelle der Neuen Nationalgalerie im November 2017 © SPK/Stefanie Heinlein

Die erste Phase der Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie ist erfolgreich abgeschlossen. Das Gebäude wird derzeit im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nach Plänen des Architekturbüros David Chipperfield Architects denkmalgerecht durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) von Grund auf instand gesetzt. Die von 1965 bis 1968 errichtete Neue Nationalgalerie am Berliner Kulturforum ist eine Architekturikone von Weltrang sowie der Schluss- und Höhepunkt des Lebenswerks von Ludwig Mies van der Rohe. 

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, erklärte: „Mies van der Rohe hat mit der Neuen Nationalgalerie in Berlin internationale Architekturgeschichte geschrieben. Die Herausforderungen der Sanierung dieses Juwels der Nachkriegsmoderne sind nicht zu unterschätzen. Ich bin froh, dass Planung und Durchführung mit aller gebotenen Sorgfalt vonstatten gehen. Am Ende werden wir ein Haus zurückgewinnen, das die grandiose Architektur wieder zum Leuchten bringt, aber auch einen zeitgemäßen Service für die Besucher bietet.“

Das Projekt lässt sich in drei große Phasen gliedern. Die erste beinhaltete die bauvorbereitenden Maßnahmen, umfangreiche Demontagen und die Beseitigung aller vorhandenen Schadstoffe. Zur Demontage von Bauteilen, die später wieder eingebaut werden, gehörten die Kartierung, Inventarisierung und Einlagerung von rund 35.000 Objekten. Am Ende dieser ersten Phase ist das Gebäude nunmehr bis auf den Rohbau zurückgebaut und bereit für die Instandsetzung. 

Die zweite Phase der Grundinstandsetzung hat im Juni 2017 begonnen. Sie beinhaltet unter anderem die aufwändige Sanierung der Stahlbetonwände und -decken. Darüber hinaus sind die Arbeiten für die Baugrube der neuen Depot- und Technikflächen nahezu fertiggestellt. Derzeit wird das Dach der Ausstellungshalle abgedichtet. Eine besondere Aufgabe stellt in dieser Projektphase auch die Sanierung der Stahl-Glas-Fassade in der oberen Ausstellungshalle dar. Hierbei werden auch die überformatigen Glasscheiben ausgetauscht. 

Zuletzt schließt sich als dritte große Phase der Ausbau des Gebäudes inklusive Ersteinrichtung an. Damit die Neue Nationalgalerie künftig den heutigen technischen Anforderungen hinsichtlich Klimatisierung, Brandschutz und Sicherheit entspricht, muss auch die gesamte technische Gebäudeausrüstung erneuert werden. Abschließend werden alle Kunstobjekte und Mies van der Rohes restaurierte historische Möbel in die sanierte Neue Nationalgalerie zurückgebracht und um weitere Ausstattung ergänzt. Die bauliche Fertigstellung durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung ist für 2019 vorgesehen. Die Wiedereröffnung des Ausstellungsbetriebes wird von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz für 2020 geplant. 

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