Parzinger: Teheran-Ausstellung ein „positives Zeichen“

News vom 09.03.2017

Über 40 Jahre kaum zugänglich, sind bedeutende Meisterwerke der Moderne nun wieder im Iran zu sehen.

Zu der kurzfristig veranstalteten Ausstellung in Teheran, mit der das Kooperationsprojekt mit Berlin eine überraschende Wendung nahm, sagt Hermann Parzinger:

„Wenn die Werke jetzt - nach langen Diskussionen um die Ausstellung - in Teheran präsentiert werden, dann ist das ein positives Zeichen für eine offenere Haltung im Iran. Es bestätigt, dass Kooperationen wie diese nicht immer einfach sind, aber doch lohnend und Teil eines größeren Prozesses. Wir sind weiterhin daran interessiert, den kulturellen Dialog mit Teheran fortzusetzen. Die Türen in Berlin bleiben geöffnet.“

Die Ausstellung war von der Nationalgalerie in Berlin in Zusammenarbeit mit den Kollegen des Museums in Teheran (TMoCA) geplant worden und sollte eigentlich in diesen Wochen in Berlin präsentiert werden. Sie musste aber wegen fehlender Ausfuhrgenehmigungen abgesagt werden.

Die Werke sind derzeit in Berlin nicht zu sehen, aber ein Austausch mit Protagonisten und Beteiligten bleibt von Interesse: Bei einer zusammen mit dem Goethe -Institut organisierten Konferenz „Iran und die Kunst der Moderne“  (Samstag, 11. März 2017, Gemäldegalerie, 10-17 Uhr) berichten Zeitzeugen vom Aufbau dieser spektakulären Sammlung zeitgenössischer iranischer und westlicher Kunst. Das kulturelle Klima im Iran der 60er und 70er Jahre steht dabei ebenso im Fokus wie die kulturellen Klischees, mit denen die iranische Kunst bis heute betrachtet wird.

Denen, die nicht teilnehmen können, sei der Reader empfohlen, der kürzlich erschienen ist:

„Die Teheran Moderne. Ein Reader zur Kunst im Iran seit 1960 / The Tehran Modern. A Reader about Art in Iran since 1960“, erschienen 2017 als Publikation der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, ISBN 978-3-88609-785-2, 19,95 € ist in Kürze erhältlich im Webshop der Staatlichen Museen zu Berlin.

Zur Premiere des Films der ARD-Iran-Korrespondentin Natalie Amiri („Der verborgene Schatz: Die legendäre Kunstsammlung des Iran“) fand eine Gesprächsrunde statt, in der die Autorin ihre Eindrücke bei der Entstehung des Films schildert. Dies und die Beiträge von Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Joachim Jäger, Leiter der Neuen Nationalgalerie und Gabriel Montua, Co-Kurator der Ausstellung sind online nachzuhören.

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