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Gelungenes Zusammenspiel aus Landschaftsarchitektur und Kunst - Entscheidung des interdisziplinären Wettbewerbs für Außenanlagen und Kunst am Bau der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin
Pressemitteilung vom 23.12.2024
Ein Berliner Team aus den Disziplinen Landschaftsarchitektur und Kunst wird die Außenanlagen der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) nach deren Grundinstandsetzung und Erweiterung gestalten. Mit ihrem Entwurf setzten sich die Büros 100Landschaftsarchitektur und studiofutura mit der Künstlerin Barbara Wille in diesem interdisziplinären Wettbewerb gegen zahlreiche Konkurrenten durch. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) hatte im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) das Wettbewerbsverfahren durchgeführt. Alle Wettbewerbsergebnisse wurden am 17. Dezember im Ernst-Reuter-Haus in Berlin präsentiert. Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Januar zu sehen.
landschaftsarchitektonischen, gärtnerischen und künstlerischen Elementen zu erstellen. Zudem sollte es sowohl der einzigartigen Nutzung der Gipsformerei als Museumsarchiv und produzierender Manufaktur als auch den damit verbundenen funktionalen und repräsentativen Anforderungen gerecht werden. Einen weiteren wichtigen Aspekt stellt auch der Aufenthalt von Mitarbeitenden und Gästen dar. Das Team aus 100Landschaftsarchitektur und studiofutura mit Barbara Wille aus Berlin überzeugte das Preisgericht mit ihrem Entwurf und sicherte sich damit den 1. Preis. „In der gestalterisch künstlerischen Umsetzung zeichnet sich die Arbeit durch eine konsequente Verzahnung künstlerischer und landschaftsarchitektonischer Gestaltungselemente, als ein Amalgam beider Disziplinen aus“, heißt es in der Beurteilung des Preisgerichts für das erstplatzierte Team.
Der landschaftsarchitektonische Entwurf fokussiert auf geometrisch geformte Hecken- und Baumelemente eines französischen Gartens. Diese bilden einen deutlichen Kontrast zu freien oder nicht geformten Landschaftselementen. Die Funktionalität der Außenanlagen steht dabei klar im Fokus. In den Randzonen kommen einheitliche Rampen und Decks aus Metallrosten zum Einsatz, welche den Rastercharakter des Entwurfs betonen. Im Eingangsbereich und im Innenhof werden als künstlerische Elemente zwei Säulen mit übereinander angeordneten Eiformen entstehen, die vielfältige Bezüge zu Kunstgeschichte und Architektur aufweisen. „Die wiederkehrenden Elemente der Plastik stellen eine passende Analogie zur Tätigkeit und den Methoden der Gipsformerei dar.“
Des Weiteren hat die Jury zwei dritte Preise vergeben. Die Preisträger sind SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin mit Karin Sander aus Berlin sowie GM013 Landschaftsarchitektur, Berlin mit Wie-yi T. Lauw aus Berlin.
Der Wettbewerbsbereich der Außenanlagen erstreckt sich über eine Größe von etwa 2.500 Quadratmetern, der sich in drei Bereiche unterteilt: einen denkmalgeschützten Vorgarten einschließlich des Eingangsbereichs zum Verkaufsraum, einen zentralen Innenhof sowie einen Freiraum, der zwischen dem Neubau und den Gleisanlagen der Berliner S-Bahn liegt.
Die Auslobung des Wettbewerbs erfolgte im März 2024. Es handelte sich um einen nichtoffenen, einphasigen anonymen Planungswettbewerb für die Disziplinen Landschaftsarchitektur und Kunst. Das Preisgericht tagte am 27. November 2024 unter der Leitung des Landschaftsarchitekten Timo Herrmann in Berlin. Der Jury gehörten Fachpreisrichter und -richterinnen aus den Bereichen Landschaftsarchitektur und Kunst sowie Sachpreisrichterinnen und Sachpreisrichter aus den SMB, der SPK und dem BBR an. Aus 31 Bewerbungen wurden 20 Teams ausgewählt und 18 Arbeiten eingereicht.
Vom 18. Dezember 2024 bis zum 15. Januar 2025 werden alle Wettbewerbsbeiträge im Foyer des Ernst-Reuter-Hauses, dem Berliner Dienstsitz des BBR, ausgestellt. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr geöffnet, außer am 24., 25., 26. und am 31. Dezember 2024 sowie am 1. Januar 2025. Der Eintritt ist frei.
Grundsanierung und Erweiterung der Gipsformerei
Die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) ist ansässig in einem denkmalgeschützten Gebäude aus den 1890er-Jahren, welches sich in Berlin-Charlottenburg befindet. Aufgrund des baulichen Zustands der Räumlichkeiten und des erheblichen Raumbedarfs erfährt das Gebäude eine Grundsanierung sowie eine Erweiterung durch einen Neubau. Den ebenfalls durch das BBR durchgeführten Planungswettbewerb entschied das Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner (gmp) im Jahr 2022 für sich.