Grundstein für den Zentralen Lesesaal der Staatsbibliothek zu Berlin gelegt

Pressemitteilung vom 24.04.2006

Heute wird in Anwesenheit von Kulturstaatsminister Bernd Neumann und Staatssekretär Lütke Daldrup, der den Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee vertritt, der Grundstein gelegt für den zentralen Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden.

Der Neubau, zur Straße hin umschlossen von den mächtigen Flügeln der historischen Gesamtanlage, gehört zu den größten und gleichzeitig unauffälligsten Baustellen in der historischen Mitte Berlins. Wenn der Lesesaal im Jahre 2008 eingeweiht wird, dann erhält die Staatsbibliothek ihr Herzstück zurück, das ihr in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs verloren ging. Der Neubau wird neben dem zentralen Lesesaal mit 250 Arbeitsplätzen auch ein Tresormagazin in den beiden Untergeschossen aufweisen, das die unvergleichlichen historischen Schätze der größten wissenschaftlichen Universalbibliothek im deutschsprachigen Raum aufnehmen wird: Handschriften, Nachlässe, Karten, Musikautographe - darunter 80 Prozent aller erhaltenen Bach-Handschriften, die weltweit größte Mozart-Sammlung, mehrere Beethoven-Sinfonien und Autographe von Lessing, Goethe und Kleist sowie vieles andere mehr. Darüber hinaus wird der Neubau auch ein Freihandmagazin, ein Informationszentrum, einen Sonderlesesaal sowie einen allgemein zugänglichen Bereich mit einem Bibliotheksmuseum, einem Raum für Wechselausstellungen, Veranstaltungssälen, Cafeteria und Buchladen enthalten. 300.000 Bände werden in Zukunft im zentralen Lesesaal und dem Freihandbereich des Neubaus direkt zugänglich sein. Von innen wird sich der Lesesaal als „hölzerne Buchschale“, die ein Glaskubus krönt, präsentieren.

Gleichzeitig mit der Errichtung des Neubaus wird die historische Anlage einer aufwändigen Grundinstandsetzung und Modernisierung unterzogen, die bis 2011 abgeschlossen sein wird. Insgesamt stellt der Bund dafür 326 Mio. Euro zur Verfügung. Die Planungen für die gesamte Baumaßnahme unterliegen dem Büro HG Merz, dessen Entwurf bei einem Archi­tekturwettbewerb im Jahr 2000 mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde.

Die Maßnahmen gehen auf einen Beschluss des Stiftungsrats der Stiftung Preußischer Kul­turbesitz vom Dezember 1998 zurück, in dem für die sechs Jahre zuvor wieder vereinigte Institution der Staatsbibliothek ein Gesamtkonzept mit zwei Standorten festgelegt wurde. So konnte das zusammen mit der Museumsinsel und der Humboldt-Universität für die Bil­dungslandschaft in der Mitte des historischen Berlins so bedeutsame Haus Unter den Linden seine Funktion beibehalten, ebenso wie der am Kulturforum und Potsdamer Platz gelegene Scharoun-Bau.

Von ihren insgesamt bereits heute über 10 Millionen Bänden werden zukünftig in den Lesesälen und Frei­handbereichen beider Standorte 670.000 direkt zugänglich sein.

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