Ein großer Freund der Nationalgalerie

News vom 24.10.2022

Gedenkfeier für den bedeutenden Mäzen Heiner Pietzsch in der Neuen Nationalgalerie

Mehrere Personen sitzen auf Stühlen in einer stimmungsvoll beleuchteten modernen Ausstellungshalle
© Igor Horst / Fotoolymp

Mit einer bewegenden Gedenkfeier in der Neuen Nationalgalerie hat das kulturelle Berlin am 17. Oktober Abschied von dem großen Mäzen Heiner Pietzsch genommen. Eingeladen hatten seine Witwe Ulla Pietzsch und der Verein der Freunde der Nationalgalerie. Heiner Pietzsch war am 7. September 2021 im Alter von 91 Jahren verstorben. Gekommen waren etwa 170 Gäste, darunter Familienangehörige, Freunde und Weggefährten, u.a. der vormalige Direktor der Nationalgalerie, Udo Kittelmann und der frühe Vorsitzende der „Freunde“, Peter Raue. Das Land Berlin vertrat Bürgermeister und Kultursenator Klaus Lederer. Die Schauspielerin Leslie Malton und der Pianist Michael Cohen-Weissert umrahmten die Gedenkfeier.

SPK-Präsident Hermann Parzinger erinnerte an die mäzenatische Großherzigkeit, mit der Heiner Pietzsch gemeinsam mit seiner Frau Ulla die Öffentlichkeit wie auch die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin überaus reich beschenkt habe. Ihre herausragende Kunstsammlung sei schon immer für die Nationalgalerie ein reicher Schatz für Sonderausstellungen gewesen. Mit diesem Bestand konnte eine schmerzliche Lücke in dem Bestand der Nationalgalerie geschlossen werden. Heiner Pietzsch war seit Jahrzehnten mit der Nationalgalerie verbunden, hat mehrere Jahre als Schatzmeister dem Vorstand des Vereins der Freunde angehört.

Auch war die Schenkung der Sammlung Pietzsch an die öffentliche Hand ganz zentral für die politische Entscheidung des im Bau befindlichen Museumsgebäudes für das 20. Jahrhundert am Kulturforum. Dort wird die Sammlung von Ulla und Heiner Pietzsch in ihrer ganzen Fülle und Bedeutung präsentiert werden können.

Die Sammlung Pietzsch zählt zu den herausragenden deutschen Privatsammlungen der Klassischen Moderne. Ihren Kern bilden hochkarätige Werke des Surrealismus in Paris und des Abstrakten Expressionismus der New Yorker Schule; darunter Werke von Max Ernst, René Magritte, Joan Miró, Salvador Dalí, Paul Delvaux und Jackson Pollock, Ad Reinhardt, Mark Rothko, Robert Motherwell und Barnett Newman, aber auch Frida Kahlo und Diego Rivera.

Die Schenkung aus dem Jahr 2010 an das Land Berlin umfasst insgesamt etwa 150 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen mit einem Schätzwert von 120 Millionen Euro. Sie ist vom Land Berlin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Dauerleihgabe für die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin überlassen worden. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird eine dauerhafte Präsentation von Teilen der Sammlung im Kontext ihrer Sammlung zur Klassischen Moderne gewährleisten.

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