Staatsbibliothek restituiert Bücher nach England

News vom 19.08.2014

Die Staatsbibliothek zu Berlin hat kürzlich drei Bücher aus dem ehemaligen Eigentum des jüdischen Apothekers Leopold Scheyer an dessen in London lebende Enkelin zurückgegeben.

Leopold Scheyer, geb. am 26.4.1867 in Kempen (Posen), besaß in der Berliner Alexanderstraße die Alexander-Apotheke, die er 1936 aufgrund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zwangsverkaufen musste. Zudem musste er, um Deutschland verlassen zu können, seinen Hausrat und seine Privatbibliothek unter Wert veräußern. Im August 1939 emigrierte Scheyer in die Niederlande, wo er sich angesichts der drohenden Deportation am 9. März 1943 das Leben nahm.

Einzelne Bände seiner Bibliothek konnten in den letzten Jahren anhand der sich in den Büchern befindlichen Besitzeinträge in verschiedenen Berliner Bibliotheken identifiziert werden. Wie die nun restituierten Exemplare in die Staatsbibliothek gelangt sind, ist ungewiss. Sie wurden nach 1945, wahrscheinlich Anfang der fünfziger Jahre, in den Bestand übernommen. Entdeckt wurden die Bücher im Rahmen der systematischen Überprüfung einschlägiger Verdachtsfälle, an der die Abteilung für Historische Drucke seit mehreren Jahren intensiv arbeitet.

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