Stiftungsrat beschäftigt sich mit nächsten Schritten der SPK-Reform

News from 07/14/2023

Parzinger: Grundzüge der Governance für die Staatlichen Museen werden entwickelt.

Personengruppe bestehend aus 5 Männern und 2 Frauen posiert für Gruppenfotografie
© SPK / Foto: Sebastian Rau / photothek.de

Foto: Klaus Biesenbach, Matthias Wemhoff, Hermann Parzinger, Gero Dimter, Barbara Göbel, Achim Bonte und Patricia Rahemipour (v.l.n.r.).

In Umsetzung der grundlegenden Stiftungsratsbeschlüsse vom 5. Dezember 2022 hat sich der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz unter Vorsitz von Kulturstaatsministerin Claudia Roth am 13. Juli mit ersten Reformschritten für Deutschlands größte Kultureinrichtung beschäftigt. Ziel ist es, den Einrichtungen der SPK, vor allem auch den Museen und Instituten der Staatlichen Museen zu Berlin eine größere Autonomie zu verschaffen. Gleichzeitig soll der SPK-Verbund einen größeren Mehrwert für die Öffentlichkeit haben.

In seinem Bericht nannte SPK-Präsident Hermann Parzinger die Eckpunkte der Umsetzung: „Wir haben Schritt für Schritt gemeinsam mit den Beraterinnen und Beratern von der PD – Berater der öffentlichen Hand einen Prozess der strukturellen Veränderung aufgesetzt, damit die Häuser durch mehr Autonomie und Eigenverantwortung schlagkräftiger werden. Der Interimsvorstand steuert diesen Prozess. Zentral ist aber auch die Akzeptanz und Mitwirkung auf Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit Beginn des Prozesses sowohl in der täglichen Arbeit als auch bei der Umsetzung der Reformen trotz erheblichen Belastungen weiterhin Enormes leisten.“, sagte Parzinger.

Der Stiftungspräsident dankte Bund und Ländern für die Unterstützung des Reformprozesses. Allen sei bewusst, dass der Erfolg der Reform auch die Grundlage für eine bessere Ausstattung der SPK sei: „Wir brauchen für die künftige Organisationsstruktur auch Zuwächse, und zwar beim Personal wie auch bei der finanziellen Ausstattung der Häuser. Hier sind wir aber mit Bund und Ländern in sehr guten Gesprächen.“

Zu den einzelnen Punkten: 

  • Gesteuert wird der Reformprozess von einem „Interimsvorstand“, dem neben dem Präsidenten Hermann Parzinger und dem Vizepräsidenten Gero Dimter Klaus Biesenbach (Direktor der Neuen Nationalgalerie), Matthias Wemhoff (Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte) und Patricia Rahemipour (Direktorin des Instituts für Museumsforschung) angehören, ebenso wie der Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin, Achim Bonte, und die Direktorin des Ibero-Amerikanischen Instituts, Barbara Göbel. Ziel ist es, Aufgabenbereiche wie Personal, Finanzen/Haushalt und die Governance der Staatlichen Museen zu Berlin so umzustrukturieren, dass die Einrichtungen eigenverantwortlicher und effektiver handeln können. Gleichzeitig sollen die übergreifenden Themen in der SPK besser abgebildet und eine Zentrale Serviceeinheit vorstrukturiert werden.
  • An die Stelle der Generaldirektion tritt künftig eine neue Governance, die stark auf die Eigenverantwortung der einzelnen Museen und Institute setzt. Es geht derzeit darum, die Arbeitsbereiche der jetzigen Generaldirektion Schritt für Schritt sinnvoll entsprechend der Reformziele zu verlagern und die Einrichtungen zu stärken. Bereits zum 1. Juli wurden die sammlungsbasiert tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereiches Bildung und Vermittlung an die einzelnen Museen umgesetzt.
  • Die Personalprozesse sollen künftig schneller und effektiver erfolgen. Unter anderem wird in einem Pilotprojekt geprüft, wie der Personalgewinnungsprozess für die Staatsbibliothek optimiert werden kann. Dafür wurden zum 1. Juni zwei Mitarbeitende aus der Hauptverwaltung mit Zeitanteilen in die SBB umgesetzt, um dort den Personalgewinnungsprozess von der Ausschreibung bis zur Personalauswahl für die Staatsbibliothek zu betreuen. Weitere Schritte für Prozessverbesserung laufen auch in anderen Bereichen der Personalgewinnung und –betreuung.
  • Zeitnah sollen die Museen und Institute der SMB eigene Budgets erhalten und in die Lage versetzt werden, diese eigenverantwortlich zu bewirtschaften. Dafür muss auch entsprechende fachliche Kompetenz in den Einrichtungen angesiedelt werden. Gleichzeitig braucht es eine Zentrale Serviceeinheit, die die Einheitlichkeit und Wirtschaftlichkeit des Handelns sicherstellen und das Controlling steuern soll.
  • Eine Strategie „SPK 2030“ wird entwickelt und festhalten, welche Themen für den Verbund SPK in den kommenden Jahren Priorität haben werden. Die schon im Stiftungsratsbeschluss vom 5. Dezember 2022 genannten Themen Internationales, Forschung oder Globaler Süden werden umgesetzt. Die Zusammenarbeit mit den Kultureinrichtungen der Länder wird vertieft und im Dialog mit den Ländern Konzepte für einen Wissensaustausch entwickelt werden sollen. Hierfür hat die SPK eine befristete Stelle geschaffen und bereits besetzt.
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