SPK-Magazin 2/2015: Geht doch rüber!

Das neue SPK-Magazin berichtet von der Wiedervereinigung der Berliner Sammlungen vor 25 Jahren. Es lässt die Menschen aus Ost und West zu Wort kommen, die dabei waren – vom Restaurator bis zur Museumsdirektorin.

Erstmals vielstimmig erzählt: Die Geschichte der Wiedervereinigung

„In der Geschichte der ehemals preußischen Sammlungen markiert das Jahr 1990 die Vereinigung unter dem Dach der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die viereinhalb Jahrzehnte des Geteiltseins beendet. (…) So tiefgreifende Umbrüche bringen Schwierigkeiten und Härten mit sich, vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der früheren DDR. Wir bemühen uns, Härten auf das unvermeidliche Maß zu begrenzen und Schwierigkeiten im Geiste der Partnerschaft anzupacken und zu überwinden.“

Das schrieb der vormalige Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Werner Knopp, vor einem Vierteljahrhundert in seinem Weihnachtsbrief an die Beschäftigten. Damit gab er den Startschuss für die Wiedervereinigung der Bibliotheken, Archive und Museen. Zwischen 1991 und 1992 wurde diese geplant und in den darauf folgenden Jahren ins Werk gesetzt. Nach viereinhalb Jahrzehnten der Trennung waren die einstmals preußischen Sammlungen willkürlich auf Ost- und West-Berlin verteilt gewesen. Nun kam auch hier zusammen, was immer zusammen gehört hatte.

25 Protagonisten berichten

Das SPK-Magazin berichtet von diesem Vereinigungsprozess aus sehr persönlichen Blickwinkeln. 25 Protagonisten schildern ihre Erlebnisse,  ob auf der Museumsinsel, am Kulturforum, in Dahlem oder Köpenick. Es sind Geschichten des Umbruchs und der Umzüge, der Verheißung und des Zweifels, der großen Pläne und der Kompromisse. Der Berliner Fotograf Werner Amann hat diesen Chor der Stimmen in eindringlichen Porträts festgehalten.

In den Gesprächen und Erinnerungen tut sich die ganze Dimension der Vereinigungsgeschichte auf, die so noch nie erzählt worden ist. Depots, Archive und Ausstellungsorte wurden verlagert. Objekte zogen von Ost nach West und umgekehrt. Aus Merseburg kehrten Akten des Geheimen Staatsarchivs mit dem Güterzug zurück. In Köpenick kämpften Mitarbeiter des Kunstgewerbemuseums um ihr Schloss und in der Gemäldegalerie sehnte man sich nach einem Umzug auf die Museumsinsel. Der Kontakt zwischen Ost und West war jahrelang verboten. Mit dem 9. November 1989 kam der Moment, die geteilten Sammlungen in jeder jeweils anderen Stadthälfte wiederzusehen. Bald  sollte der romantischen Phase eine realistische folgen, in der gestritten und gekämpft wurde. Und es wird klar: Die Teilung mag zwar nach 25 Jahren überwunden sein – ihre Folgen sind aber noch heute in der Berliner Museumslandschaft und den Planungen für die Zukunft sichtbar.

Korrigendum

Im Inhaltsverzeichnis ist auf der Seite 4 Peter Altekrüger als ursprünglich aus dem Westen stammend verzeichnet, richtig muss es anstelle von „West“ hier „Ost“ heißen.

Anders als auf S. 57 abgedruckt, war Werner Vogel bereits ab April 1990 Leiter des Geheimen Staatsarchivs PK.

Wir bitten, diese Fehler zu entschuldigen!

Die Redaktion