Nochmals deutlich höhere Besuchszahlen bei den deutschen Museen – Über 112 Millionen Museumsbesuche in 2012

Pressemitteilung vom 16.12.2013

Die Museen in Deutschland meldeten für das Jahr 2012 insgesamt 112.807.633 Museumsbesuche. Im Vergleich zu 2011 ist damit eine Steigerung um 2,9 Prozent zu verzeichnen, und dies ist die höchste Besuchszahl seit Beginn der Besuchszahlenerhebung im Jahr 1981. Diese Zahlen wurden nun in der statistischen Gesamterhebung an den Museen und Ausstellungshäusern der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht. Diese wird jährlich vom Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Deutschen Museumsbund erarbeitet.

Als wichtigste Gründe für die Steigerung der Besuchzahlen gaben die Museen große Sonderausstellungen und die Erweiterung von Museumspädagogik und Öffentlichkeitsarbeit in den Museen an. Der Zuwachs an Museumsbesuchen in 2012 zeigte sich je nach Museumsart unterschiedlich. Besondere Zuwächse gab es bei den naturwissenschaftlichen und technischen Museen sowie bei den Kunstmuseen, gefolgt von den historischen und archäologischen Museen.

Besuchszahlen in Ausstellungshäusern 2012 ebenfalls gestiegen

Das Institut für Museumsforschung ermittelt im Rahmen der statistischen Gesamterhebung auch die Besuchszahlen von Ausstellungshäusern, die zwar keine eigene Sammlung besitzen, aber überwiegend nicht-kommerzielle Ausstellungen musealen Charakters zeigen. Für das Jahr 2012 haben 354 Ausstellungshäuser insgesamt 6.594.244 Besuche gemeldet (in 2011 gab es 6.381.081 Besuche in Ausstellungshäusern). Etwa 88 Prozent aller Sonderausstellungen in den Ausstellungshäusern waren Kunstausstellungen.

Die Besuchszahl der Ausstellungshäuser ist nicht in der Gesamtbesuchszahl der Museen enthalten. Im Jahr 2012 konnten Museen und Ausstellungshäuser zusammen über 119 Mio. Besuche verzeichnen.

Dr. Volker Rodekamp, Präsident des Deutschen Museumsbundes, stellt dazu fest: „Es ist sehr erfreulich, dass die Museen und Ausstellungshäuser ihre Besuchszahlen insgesamt auf ein noch höheres Niveau steigern konnten. Der Deutsche Museumsbund unterstützt die Museen dabei, ihre Aufgaben vor und hinter den Kulissen gemäß gemeinsam definierten Standards weiterhin auf hohem Niveau wahrzunehmen und ihr Profil zu schärfen. Museen mit ihren Sammlungen sind unverzichtbare Partner einer vernetzten Informationsinfrastruktur und einer zukunftsfähigen Kulturlandschaft. Die Qualität ihrer Ausstellungen kann auf Dauer nur gesichert werden, wenn auch Aufgaben hinter den Kulissen wie das Sammeln und Forschen nachhaltig wahrgenommen werden können.“

Ergebnisse der Umfrage zum Stand der Provenienzforschung an deutschen Museen im Jahr 2012

Im Rahmen der Gesamtstatistik wurde für das Jahr 2012 auch der Stand der Provenienzforschung in der deutschen Museumslandschaft erhoben. Von 6.355 angeschriebenen Museen in öffentlicher und privater Trägerschaft haben sich 3.800 (59,8 %) Einrichtungen an der Umfrage für das Jahr 2012 zum Stand der Provenienzforschung in ihren Häusern beteiligt. Von diesen gaben 2.291 (60,3 % der diese Frage beantwortenden) Häuser an, Objekte zu besitzen, die vor 1945 entstanden und nach 1933 erworben worden sind. Die Recherche zur Aufarbeitung ungeklärter Provenienzen läuft je nach Einrichtung sukzessive flächendeckend oder einzelfallbezogen. Der Grad der Forschungen ist immer abhängig von den zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten.

Für die Durchführung der Provenienzrechercheprojekte werden Fördermittel für Personal- und Sachkosten bereitgestellt. Die Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung, die über das Institut für Museumsforschung an die Staatlichen Museen zu Berlin angegliedert ist, ist mit der Koordinierung der Projekte und dem Vergabeverfahren der Fördermittel beauftragt. Die Bereitstellung der Fördermittel und die Finanzierung der AfP erfolgt durch den Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung und durch die Kulturstiftung der Länder.

Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz äußert sich dazu für die Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz: „Das Ergebnis der Besuche in den Museen in Deutschland ist hervorragend. Die Stiftung als gesamtstaatlich wirkende Institution trägt eine besondere Verantwortung im Bereich der Provenienzforschung, aber auch bei anderen Arbeitsbereichen von Museen, Bibliotheken und Archiven, wie etwa der Erschließung von Sammlungen und Digitalisierung von Beständen.“

Die 96 Seiten umfassende Publikation der kompletten Ergebnisse der „Statistischen Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2012“ enthält neben den Darstellungen zu den Museumsbesuchen nach Museumsart auch Informationen zu den einzelnen Bundesländern. Die Publikation erscheint in der Reihe „Materialien aus dem Institut für Museumsforschung“, Heft 67 (2013) und steht ab Dezember 2013 zum Download bereit. Eine gedruckte Publikation kann kostenlos angefordert werden (Institut für Museumsforschung, In der Halde 1, 14195 Berlin, Tel. 030/8301 460, Fax: 030/8301 504 oder per e-mail: ifm@smb.spk-berlin.de).

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