Besuchszahlen bei den deutschen Museen leicht gestiegen - Über 109 Millionen Museumsbesuche in 2011

Pressemitteilung vom 13.12.2012

Die Museen in Deutschland meldeten für das Jahr 2011 insgesamt 109.581.613 Museumsbesuche. Im Vergleich zu 2010 ist damit eine Steigerung um 0,35 Prozent zu verzeichnen, und dies ist wiederum die höchste Besuchszahl seit Beginn der Besuchszahlenerhebung im Jahr 1981. Die Ergebnisse sind Bestandteile der statistischen Gesamterhebung an den Museen und Ausstellungshäusern der Bundesrepublik Deutschland, die in Kooperation mit dem Deutschen Museumsbund jährlich vom Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin, einer Einrichtung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, erarbeitet wird.

Wie die Erhebungen der vergangenen Jahre gezeigt haben, sind Neueröffnungen, Sonderausstellungen und Veranstaltungen, aber auch die Erweiterung der Öffentlichkeitsarbeit und der Ausbau des Vermittlungsprogramms wichtige Faktoren für die Anzahl und den Anstieg der Museumsbesuche. Der Zuwachs an Museumsbesuchen in 2011 war je nach Bundesland und nach Museumsart unterschiedlich. Große Sonderausstellungen waren wieder besondere Publikumsmagneten, so z.B. die Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ der Gemäldegalerie (Staatliche Museen zu Berlin) oder die Ausstellung „Himmlischer Glanz – Raffael, Dürer und Grünewald malen die Madonna“ in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Zu besonderen Besuchsanreizen zählten auch Jubiläumsausstellungen wie z.B. in der Alten Pinakothek der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München. Die Landesausstellungen in Sachsen-Anhalt und im Freistaat Sachsen trugen ebenfalls deutlich zum Anstieg der Besuchszahl in diesen beiden Bundesländern bei.

Besuchszahlen in Ausstellungshäusern 2011

Das Institut für Museumsforschung ermittelt ebenfalls die Besuchszahlen
von Ausstellungshäusern, die zwar keine eigene Sammlung besitzen,
aber überwiegend nicht-kommerzielle Ausstellungen musealen Charakters zeigen. Für das Jahr 2011 haben 305 Ausstellungshäuser insgesamt 6.381.081 Besuche gemeldet. Hier gab es ebenfalls eine Steigerung gegenüber 2010, als in 314 Ausstellungshäusern insgesamt  6.165.670 Besuche gezählt wurden. Die Besuchszahl der Ausstellungshäuser ist nicht in der Gesamtbesuchszahl der Museen enthalten. Im Jahr 2011 konnten Museen und Ausstellungshäuser zusammen fast 116 Mio. Besuche verzeichnen.

Dr. Volker Rodekamp, Präsident des Deutschen Museumsbundes, stellt
dazu fest: „Es ist sehr erfreulich, dass die Museen und Ausstellungshäuser durch vielfältige Aktivitäten ihre Besuchszahlen insgesamt erneut steigern konnten. Trotzdem darf die Arbeit der Museen nicht nur auf Publikumserfolge reduziert werden. Die Erfüllung aller Kernaufgaben der Museen sind Voraussetzungen für einen nachhaltigen Erfolg. Der Deutsche Museumsbund hat gemeinsam mit dem Institut für Museumsforschung unter dem Titel „Museen zwischen Qualität und Relevanz“ eine neue „Denkschrift zur Lage der Museen“ herausgegeben, um die Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit der deutschen Museen zu befördern".

Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, äußert sich dazu: „Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit den Staatlichen Museen zu Berlin freut sich über das hervorragende Ergebnis der Museen in Deutschland. Sie sind lebendige Orte der Bildung und Schaufenster der Forschung. Die Faszination ihrer Sammlungen bleibt ungebrochen."

Die kompletten Ergebnisse sind in einer 96 Seiten umfassenden Publikation „Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik
Deutschland für das Jahr 2011" nachzulesen, die neben den Darstellungen zu den Museumsbesuchen nach Museumsart auch Informationen zu den einzelnen Bundesländern enthält. Das jährliche Sonderthema in dieser Erhebung befasst sich mit dem Stand der Digitalisierung an deutschen Museen. 2.374 Museen gaben an, digitale Daten zu ihren Sammlungsbeständen zu haben.

Die Publikation erscheint in der Reihe „Materialien aus dem Institut für
Museumsforschung", Heft 66 (2012) und steht auf der Website des Instituts für Museumsforschung zum Download bereit. Eine gedruckte Publikation kann kostenlos angefordert werden (Institut für Museumsforschung, In der Halde 1, 14195 Berlin, Tel. 030/8301 460, Fax: 030/8301 504).

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