Fünf Werke aus der Gemäldegalerie und der Alten Nationalgalerie an Holocaust-Überlebenden restituiert

News vom 21.05.2019

Die Werke aus dem Besitz des Kunsthändlers Heinrich Ueberall waren 1935 für die Museen angekauft worden.

Matteus Stom, „Sarah führt Abraham Hagar zu“
© Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders

Heinrich Ueberall hatte die Werke als Kreditsicherheit an die Dresdner Bank übergeben. 1939 wurde er in das KZ Sachsenhausen deportiert, wo er im selben Jahr verstarb. Sein Sohn und seine Tochter mit ihrer Familie konnten emigrieren. Zwei seiner Enkel überlebten so den Holocaust.

Die Werke, die nun restituiert wurden, hatte Ueberall als Kreditsicheheit an die Dresdner Bank übergeben. Sie gehörten zu einem Konvolut von rund 4000 Werken, die der Staat Preußen 1935 von der Dresdner Bank für die Staatlichen Museen ankaufte. Diesen Bestand erforscht die SPK seit Anfang 2018 in einem eigenen Provenienzforschungsprojekt.

Irena Strelow, die die Erben vertritt, bedankte sich in deren Namen bei der SPK ausdrücklich für die Restitution: „Mit der Rückgabe zeigt die Stiftung, dass sie sich verantwortungsbewusst mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt und ihre eigene Rolle als Profiteur der Judenverfolgung kritisch anerkennt. Die SPK lässt damit einem der noch wenigen lebenden Holocaust-Opfer ein kleines Stück Gerechtigkeit zuteilwerden.“

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