Das neue Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz ist erschienen

Pressemitteilung vom 21.12.2007

Der 43. Band des Jahrbuchs Preußischer Kulturbesitz blickt zurück auf die bedeutenden Ereignisse und Entwicklungen in 2006. Die Wiedereröffnung des Bode-Museums, vormals Kaiser Friedrich-Museum, war glanzvoller Höhepunkt des Jahres und gleichzeitig ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Wiederherstellung und Vollendung der Museumsinsel. Als drittes Haus (nach Alter Nationalgalerie 2001 und Bode-Museum 2006) wird 2009 das Neue Museum seine Pforten öffnen. Das Restaurierungskonzept für dieses einzigartige Baudenkmal erläutert Landeskonservator Jörg Haspel in einem reich bebilderten Beitrag. Eine weitere Großbaustelle der Stiftung stellt die Baubeauftragte der Staatsbibliothek vor: In Friedrichshagen wird bis 2009 der erste Bauabschnitt einer neuen Speicherstadt der Stiftung entstehen.

Wilhelm von Bode als einer der bedeutendsten Persönlichkeiten für die Staatlichen Museen zu Berlin und Namensgeber für das wiedereröffnete Haus ist in diesem Jahrbuch ein Schwerpunkt gewidmet: Ein Text erörtert seinen Einfluss auf amerikanische Kunstsammler und Museumspräsentationen, in einem weiteren Beitrag beschreibt Bodes Tochter die Eröffnung des Pergamonmuseums 1930. Außerdem wird das hundertjährige Jubiläum des Museums für Ostasiatische Kunst dokumentiert, gegründet und geprägt ebenfalls von Bode. Gedacht wird auch den Förderern der Museen, insbesondere Heinz Berggruen, der kurz vor seinem Tod Anfang 2007 den Staatlichen Museen zu Berlin ein bedeutendes Werk von Alberto Giacometti geschenkt hatte. Mäzenatentum, insbesondere jüdisches, war 2006 Thema eines Symposiums, das die Stiftung gemeinsam mit dem Beauftragten für Kultur und Medien und der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste Magdeburg veranstaltete – zwei der Vorträge fanden Eingang ins Jahrbuch. Vorgestellt werden zudem die Riemenschneider-Gruppe der heiligen Anna und der lange verschollen geglaubte Jahreszeiten-Zyklus von C. D. Friedrich, die 2006 mit Hilfe von zivilgesellschaftlichem Engagement erworben werden konnten.

Ein fortwährendes Thema sind die Verluste der Stiftung im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg. Während vieles unwiederbringlich verloren ist, befinden sich nach heutigem Wissen bedeutende Schätze der Berliner Museen in russischen Depots. Mit der Ausstellung „Merowingerzeit – Europa ohne Grenzen“ haben Deutschland und Russland ein neues Kapitel der kulturellen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet aufgeschlagen. Die Berliner Beteiligten stellen die Genese der Ausstellung dar und ziehen Bilanz. Weitere Themen im Jahrbuch: Zehn Jahre Hamburger Bahnhof reflektiert der Leiter der Sammlung Eugen Blume. Das Museum Europäischer Kulturen präsentiert sich als lebendiger Ort interkultureller Begegnungen. Digitalisierungs- bzw. Editionsprojekte stellen das Staatliche Institut für Musikforschung und die Antikensammlung vor. Das Ibero-Amerikanische Institut beleuchtet am Beispiel der Regionalforschung seine Rolle als Wissensarchiv. Auch die Ostasienabteilung der Staatsbibliothek bietet Forschern eine hervorragende Infrastruktur für die Literaturversorgung, wozu uns das Jahrbuch einen Einblick gibt.

Neben den genannten Einzelbeiträgen bieten der Bericht des Präsidenten, die Jahreschronik und die Ausstellungsübersicht einen umfassenden Überblick über das Stiftungsjahr 2006.

Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz, Bd. XLIII / 2006. Gebr. Mann Verlag, Berlin 2007, 460 Seiten, 91 Abbildungen, davon 53 farbig. ISBN 978-3-7861-2564-8, ISSN 0342-0124. Preis: 25 €.

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