Konferenz „Welterbe weiterbauen“ in der Eremitage in St. Petersburg

Pressemitteilung vom 28.11.2007

Im Rahmen der Aktivitäten des Petersburger Dialogs hat am 27. und 28. November 2007 die Konferenz „Welterbe weiterbauen“ in der Eremitage in St. Petersburg stattgefunden. Sie wurde geleitet von Michael Piotrovski, Direktor der Eremitage, und Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Die Erweiterung, Wiederherstellung und Modernisierung historischer Museumsbauten unter den Aspekten der Denkmalpflege einerseits und den Nutzeranforderungen der Museen unserer Zeit andererseits wurden anhand der aktuellen Bauplanungen der Eremitage und der Berliner Museumsinsel vorgestellt. Experten für Denkmalschutz, Architekten, Bauingenieure, Stadtplaner sowie Museumsleiter beider Länder berichteten über ihre Erfahrungen und formulierten ihre Vorstellungen. Besondere Bedeutung wurde dabei dem Umstand beigemessen, dass die Eremitage und die Berliner Museumsinsel eingetragene UNESCO-Welterbestätten sind. Hohe Ansprüche an die Erhaltung der Gebäude, die Nutzung sowie den Betrieb wie auch an Ergänzungsbauten bestimmen gleichermaßen das Vorgehen in St. Petersburg und Berlin.

Eine Folgekonferenz soll im September 2008 (am Tag des Offenen Denkmals) in Berlin stattfinden. Sie soll sich verstärkt den städtebaulichen und stadträumlichen Aspekten großer historischer Kulturensembles widmen.

In einem Round-Table-Gespräch wurde gestern erstmals auch die Avantgarde-Architektur im deutsch-russischen Vergleich diskutiert. Bei russischen Bauwerken dieser bedeutenden Architekturphase besteht nach übereinstimmender Meinung aller teilnehmenden Experten dringender Handlungsbedarf. Zur Unterstützung der Sicherung und Bewahrung dieser auch als Kulturerbestätten einzuordnenden Baudenkmale, die auch ausgezeichnete Bauten der Industriearchitektur umfassen, soll ein Konzept zu ihrer Erhaltung durch eine deutsch-russische Initiative unter Leitung der obersten Denkmalpflegebehörden von St. Petersburg und Berlin erarbeitet werden. Erste Ideen sind die Katalogisierung der in Betracht kommenden Gebäude und die Einrichtung von Workshops mit russischen und deutschen Fachleuten zum intensiven Erfahrungsaustausch. Die deutschen Experten sind ausdrücklich um Unterstützung gebeten worden. Insbesondere die Erfahrungen mit dem Erhalt vergleichbarer Bauwerke in Deutschland (wie die Hutfabrik Luckenwalde von Erich Mendelssohn) sollen eingebracht werden.

Für Oktober 2008 ist ein Ausstellungs- und Aktionsprogramm zur Avantgarde-Architektur in St. Petersburg geplant – im Umfeld des zeitgleich dort stattfindenden Petersburger Dialogs 2008. Im Mittelpunkt soll die 1925 von Erich Mendelssohn entworfene Tuchfabrik „Rote Fahne“ im Petersburger Stadtteil Petrograd stehen. Dieses legendäre Bauwerk ist heute in Privatbesitz.

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