Felix Mendelssohn Bartholdy-Wettbewerb 2007 entschieden – morgen Preisträgerkonzert

Pressemitteilung vom 13.01.2007

Nach einem zweitägigen Wettbewerb stehen heute die Felix Mendelssohn Bartholdy-Preisträger 2007 fest: Li-Chun Su von der Universität der Künste Berlin im Fach Klavier und als Duo Pauline Reguig (Violine) und Emilio Peroni (Klavier) von der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz vergibt den Preis, der zu den herausragenden Nachwuchspreisen für Musik in Deutschland zählt, in Zusammen¬arbeit mit den Staatlichen Musikhochschulen Deutschlands. In zwei jährlich wechselnden Fächern stellen sich die Besten der Musikhochschulen Deutschlands – dieses Jahr sieben Teilnehmer pro Fach – in der Universität der Künste Berlin der Jury.

Der Wettbewerb hat mittlerweile einen weiteren Preis ins Leben gerufen, den „Kammer­musikpreis der Freunde Junger Musiker“, der den gleichen Zielen verpflichtet ist: der Förderung des musikalischen Nachwuchses. Er wird den Felix Mendelssohn Bartholdy-Preisträgern im Fach Duo Violine/Klavier zusätzlich vergeben und ermöglicht weitere Kon­zertauftritte für die Ausgezeichneten. Darüber hinaus hat die Stiftung Preußischer Kultur­besitz eine Förderprämie an das Duo Marie-Claudine Papadopoulos (Violine) und Jovana Nikolic (Klavier) von der Hochschule für Musik Karlsruhe vergeben.

Im Rahmen des Wettbewerbs wird seit Jahren auch das „Stipendium des Bundesprä­sidenten zur Förderung junger Musiker“ verliehen, das dieses Jahr Alexander Schimpf (Klavier) von der Hochschule für Musik Würzburg erhielt.

Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, betont: „Jedes Jahr erleben wir eindrucksvolle junge Musikerinnen und Musiker am Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn, für uns ein Geschenk, für die jungen Talente eine Chance. Der Wettbewerb setzt auch ein Zeichen  - für ein hoffentlich erstarkendes Zusammenspiel von Staat, Fachleuten und Mäzenen zur produktiven Förderung junger künstlerischer Talente.“ Morgen Abend wird er im Rahmen des Preisträgerkonzertes die Sieger ehren.

Preisträgerkonzert

mit Werken von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arnold Schönberg, und Ferruccio Busoni

Sonntag, 14. Januar 2007, 19 Uhr
Konzertsaal der Universität der Künste Berlin, Hardenbergstr. 1 (Tiergarten)
Kostenlose Eintrittskarten sind an der Abendkasse erhältlich.

Die Preisträger:

Li-Chun Su, 1980 in Taipeh geboren, gewann bereits im Alter von zehn einen Preis bei einem nationalen Klavierwettbewerb in Taiwan. Sie studierte ab 1998 an der „Taipei National University of the Arts“ Klavier und Gesang und seit 2001 an der Universität der Künste Berlin (bei Martin Hughes und Laszlo Simon). Zurzeit steht „Das Wohltemperierte Klavier“ Band I von J.S. Bach im Mittelpunkt ihres Studiums bei Professor Mitzi Meyerson (Cembalo), Laszlo Simon (Klavier) und Hartmut Faldt (Musiktheorie und Musikwissenschaft). Sie ist Preisträgerin zahlreicher nationaler und internationaler Gesangs- und Klavierwettbewerbe (3. Preis beim „Berliner Wettbewerb“ 2004, Förderpreis beim „Artur-Schnabel-Wettbewerb“ 2005, zusammen mit Tobias Bloos im Jahr 2006 im Rahmen des Felix Mendelssohn Bartholdy-Wettbewerbs das Stipendium des Bundespräsidenten im Fach Duo Violon­cello/Klavier, 4. Platz beim „XV. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb“ in Leipzig 2006). Li-Chun Su nimmt aktiv an der Gestaltung des Berliner Musiklebens teil. Seit 2001 spielt sie regelmäßig Klavierkonzerte mit dem Sinfonie Orchester Berlin in der Berliner Philharmonie. Sie ist Stipendiatin der Paul-Hindemith-Gesellschaft und der Ottilie-Selbach-Stiftung und wurde im Dezember 2005 als NaFöG-Stipendiatin (Nachwuchsförderungs­gesetz) ausgewählt.

Die 22-jährige, in Toulouse geborene Pauline Reguig begann ihr Violinstudium mit sieben Jahren. 1999 erhielt sie den „Ersten Preis mit Glückwünschen“ im Jugendmusikwettbewerb von Radio France und wirkte 2001 an zahlreichen Konzerten mit. Seit 2002 ist sie Schülerin von Petru Munteanu an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock und seit 2003 Mitglied des Ensembles „Concertino“. Sie tritt als Solistin, Kammermusikerin und Konzert­meisterin in Deutschland und im Ausland auf. 2006 gewann sie den 1. Preis und den Mozart-Preis im Rostocker Wettbewerb „HMT-Musikpreis“. Pauline Reguig nahm an Meis­terkursen mit renommierten Geigern wie Pavel Vernikov, Eduard Wulfson, Kristof Barati, Tchikashi Tanaka, Roland Masin, Viktor Pikaysen u.a. teil. Sie spielt auf einer Geige von Claude Pirot aus dem Jahr 1806.

Emilio Peroni, geboren 1977 in Neuquén, Argentinien, schloss 1998 seine Studien an der Musikschule seiner Heimatstadt mit dem Abschlussdiplom als Klavierlehrer ab. Studien bei Miguel Martin Morales an der Universität del Comahue, bei Aldo Antognazzi (Argentinien), bei Ángel Soler (Barcelona) und Carlo Bruno (Italien) führten ihn an die Rostocker Hoch­schule für Musik und Theater, wo er seit 2002 von Bernd Zack unterrichtet wird. Emilio Peroni ist Gewinner mehrerer argentinischer Klavierwettbewerbe (1. Wettbewerb Neuquén, Wettbewerb „Oscar Lorenzo Fernández“, 5. Wettbewerb „Pau Casals“ und 6. Wettbewerb „Bienal Juvenil 2001-2002“) und Preisträger des 7. Klavierwettbewerbs „Hommage an Alberto Williams“, des Klavierwettbewerb „Stipendium Drago Mitre 1998“, Buenos Aires, des „Mozarteum Argentino“, des Internationalen Klavierwettbewerbs „Premi Zanuy“, Berga (Spa­nien). Er wurde durch den DAAD und den KAAD gefördert. Seine rege Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusikpartner führten ihn auch nach England, Italien, die Niederlande und Deutschland.

Marie Claudine Papadopolous (Violine) wurde 1987 geboren. Ihren ersten Violinunterricht erhielt sie mit fünf Jahren am „Conservatoire National de Région de Strasbourg“. Seit 2002 studiert sie an der Musikhochschule Karlsruhe in der Klasse von Ulf Hoelscher. Sie ist Preisträgerin der folgenden Wettbewerbe: „Leopold Bellan“ (Paris 2000), UFAM (Paris 2000) und „Vatelot“ (Paris 2001) sowie Finalistin der Wettbewerbe „Andrea Postachini“ (Formo 2002, 2004), „Oldenburger Promenade“ (2003) und „Henri Marteau“ (Lichtenberg 2005), bei dem sie zudem einen Spezialpreis für die beste Interpretation von J.S. Bach bekam. Marie Claudine Papadopolous konzertiert in Frankreich, Italien, Deutschland und Dänemark und spielt als Solistin mit Symphonie- und Kammerorchestern bei verschiedenen Festspielen. Seit März 2006 ist sie Stipendiatin bei der Villa Musica Stiftung (Rheinland-Pfalz). Sie spielt auf einer Violine von Johannes Franciscus Pressenda aus dem Jahr 1843, die ihr die Lan­dessammlung Baden-Württemberg zur Verfügung stellt.

Jovana Nikolic (Klavier), 1984 in Belgrad geboren, wurde bereits mit fünfzehn Jahren in die Belgrader Musikakademie bei Nevena Popovic aufgenommen. Im Jahr 2002/2003 studierte sie parallel dazu bei Eugen Indjic in Paris. Seit dem Wintersemester 2005/2006 wird sie von Michael Uhde und Markus Stange an der Musikhochschule Karlsruhe unterrichtet. Sie erhielt in den letzten Jahren Stipendien und Preise bei nationalen und internationalen Wettbewer­ben („Carl Czerny Wettbewerb“ in Prag, „N. Rubinstein Wettbewerb“ in Paris). Jovana Niko­lic konzertierte unter anderem in der Slowakei, der Tschechischen Republik, Frankreich, Italien, Deutschland und Kroatien. Außerdem absolvierte sie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen in Belgrad.

Der 1981 in Göttingen geborene Alexander Schimpf (Klavier) studierte bei Wolfgang Manz in Hannover und Wilfried Apel in Dresden und wird seit 2003 an der Hochschule für Musik Würzburg bei Bernd Glemser (seit 2006 in der Meisterklasse) ausgebildet. Seine Auszeichnungen: 1. Preis und Sonderpreis beim „Robert Schumann-Wettbewerb für junge Pianisten“ in Zwickau, 1. Preisträger des „Grotian-Steinweg-Wettbewerbes“ Braunschweig und Förderpreisträger beim „Internationalen Wettbewerb für junge Pianisten“ Ettlingen. Der Pianist ist Förderkandidat des „Internationalen Forums für Kultur und Wirtschaft Dresden“ und Stipendiat der „Villa Musica Rheinland-Pfalz“. Auftritte als Solist, mit Orchestern und häufig als Kammermusiker in verschiedenen Besetzungen führten ihn bereits in zahlreiche deutsche Städte und ins europäische Ausland. Es entstanden Rundfunk- und Fernsehproduktionen von NDR, SWR und Radio France.

Der Felix Mendelssohn Bartholdy-Preis – ältester Musikpreis Deutschlands

Der Preis wurde 1878 durch den preußischen Staat begründet: Er war die ideelle Gegen­gabe für die Schenkung der Musikhandschriften und des Archivs von Felix Mendelssohn Bartholdy an die königliche Bibliothek (heute Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kul­turbesitz) durch die Erben des Komponisten. Fortan finanzierte Preußen Stipendien, die jun­gen Hochbegabten zu Gute kamen und ihre künstlerische Laufbahn be­förderten. Die Stif­tung Preußischer Kulturbesitz vergibt seit 1963 diesen Preis.

Felix Mendelssohn Bartholdy ist außer durch seine eigenen Kompositionen in einer Weise in die Geschichte der Musik eingegangen, die ihn als Namensgeber des Preises besonders geeignet zeigt: Er sah in der Qualität der Interpreten stets den entscheidenden Faktor. Im Jahr 1843 gründete er zudem in Leipzig das erste Musikkonservatorium in Deutschland.

Zum Wettbewerb sind Studierende aus den 23 Staatlichen Musikhochschulen in Deutsch­land aufgerufen. Fachjuroren aus den Musikhochschulen Deutschlands bildet die Jury. Namhafte Musiker zählen zu den Preisträgern: Engelbert Humperdinck, Wilhelm Backhaus, Wilhelm Kempff, Kurt Weill aus der älteren Generation, die Pianistin Nina Tich­mann, der Sänger Matthias Hölle und der Cellist Georg Faust als Preisträger der siebziger Jahren sind hier zu nennen.

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