Nationalgalerie erhält Gegenstände des Schinkel-Nachlasses zurück

Pressemitteilung vom 28.11.2006

Einige persönliche Gegenstände des Architekten und Malers Karl Friedrich Schinkel (1781–1841), die in den Wirren des Zweiten Weltkriegs abhanden gekommen waren, wurden gestern an die Nationalgalerie Berlin zurückgegeben.

Die Übergabe fand in San Francisco statt. Der Vater des bisherigen Besitzers, der zwischenzeitlich verstorben ist und US-Bürger war, erhielt das Konvolut vor einigen Jahren von einem früher in Berlin lebenden Bekannten, der es dort in den Trümmern eines Hauses gefunden und an sich genommen hatte. Er war schon 2002 mit der Absicht der bedingungslosen Rückgabe an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz herangetreten. Sein Sohn hat die Stücke nun übergeben. Die Gegenstände, darunter eine Brille von Schinkel, Spielzeug, Gegenstände des Haushalts, Neujahrskarten und Ähnliches, tragen noch heute die Inventarnummern des Schinkel-Museums, einer früheren thematisch geprägten Sammlung der Nationalgalerie. Aus Unterlagen des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu Berlin wiederum geht hervor, dass der damalige Leiter der Nationalgalerie, Paul Ortwin Rave, die Gegenstände 1938 von der Erbin Frieda Schinkel gekauft hatte. Die kurz nach dem Tod des Künstlers auf Veranlassung Friedrich Wilhelms IV. zur Würdigung des künstlerischen Nachlasses entstandene Schinkel-Sammlung wurde später der Nationalgalerie zugeordnet. Heute sind die Bestände des Schinkel-Museums – soweit nicht als Kriegsverlust zu beklagen – auf verschiedene Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin verteilt. Dabei ist das Kupferstichkabinett mit seinen in Qualität und Umfang weltweit einzigartigen Beständen von Zeichnungen und Druckgrafiken Schinkels an erster Stelle zu nennen, aber auch die Alte Nationalgalerie, die eine größere Anzahl seiner Gemälde dauerhaft präsentiert.

Es ist beabsichtigt, das zurückerhaltene Konvolut in der Friedrichswerderschen Kirche auszustellen, die nach Plänen Schinkels erbaut und in dessen unmittelbarer Nähe die Bauakademie, der Wirkungs- und Wohnort des Architekten, errichtet worden war. Heute dient sie der Nationalgalerie als Ausstellungsort für die Skulpturen des 19. Jahrhunderts.

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