Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergibt Meyerheim-Gemälde an das Deutsche Historische Museum

Pressemitteilung vom 30.05.2016

Das Gemälde „Dragoner-Regiment von Borke Nr 7“ (1864) von Friedrich Wilhelm Meyerheim wurde in der Nationalgalerie als sogenannter Fremdbesitz verwahrt und war so auch veröffentlicht. Im Zuge von Recherchen des Deutschen Historischen Museums (DHM) konnte es nun eindeutig als zum Bestand des ehemaligen Zeughauses gehörend identifiziert werden. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat das Gemälde kürzlich übergeben.

Das Gemälde war 1944 vom Zeughaus auf einer Auktion des Dorotheums Wien erworben worden. Es wurde jedoch nicht nach Berlin gesandt, wie geplant, sondern ins Bergwerk Altaussee ausgelagert. Von dort aus gelangte es in den Central Collecting Point (CCP) in München, wo es unter der Karteinummer 21808/2 geführt und irrtümlich an die Nationalgalerie übergeben wurde. Das Gemälde wurde bereits seit längerem als nicht zur Sammlung der Nationalgalerie gehörig verzeichnet, doch erst jetzt konnten Mitarbeiter des Deutschen Historischen Museums mithilfe der auf der Homepage des DHM bereitgestellten Datenbank zum CCP das ehemalige Zeughaus als Eigentümer identifizieren. Das Deutsche Historische Museum unternimmt nun weitere Forschungen zur Provenienz des Gemäldes vor 1944.

Die Rückkehr des Werkes ist ein Erfolg der Provenienzforschung beider Häuser. Dazu gehört auch die Identifizierung von Fremdbesitz. Das sind Objekte, die nicht Eigentum der Stiftung sind und deren rechtmäßige Eigentümer nicht bekannt sind. Die Staatlichen Museen zu Berlin dokumentieren ihren Fremdbesitz in einer Veröffentlichungsreihe: Der erste Katalog erschien 1999 für die Gemäldegalerie, der Band zur Nationalgalerie wurde 2008 veröffentlicht, jener der Antikensammlung soll 2017 erscheinen. Die als Fremdbesitz identifizierten Werke veröffentlicht die SPK auch in der Lost-Art-Internet-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste. Einrichtungen oder Privatpersonen, die Objekte vermissen und im Fremdbesitz der Stiftung vermuten, können sich bei der Stiftung melden. Wenn die Anfragenden die tatsächlichen Berechtigten sind, gibt die SPK die Objekte in der Regel zurück. Bereits 2015 konnten so zwei Gemälde von den Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz an das Deutsche Historische Museum zurückgegeben werden.

Das Deutsche Historische Museum stellt seit 1992 seine digital erfassten Sammlungsbestände in einer Online-Objektdatenbank der Öffentlichkeit zur Verfügung. Bislang sind das 600.000 Datensätze, die über die Museumswebseite zugänglich sind und auf diese Weise die Provenienzforschung unterstützen.

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