Sammler Egidio Marzona schenkt der Kunstbibliothek Bücher, Editionen und Plakate für „Enzyklopädie der Kunst der 60er und 70er Jahre“

Pressemitteilung vom 14.10.2016

Erneut überrascht der Sammler Egidio Marzona die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin mit einer großen Schenkung. Die 115 Bücher und Editionen, 141 Plakate und rund 1.000 Einladungskarten ergänzen in hervorragender Art und Weise die bereits im Jahre 2002 erworbene Sammlung Marzona. Schon damals hatte Marzona das dazugehörige Archiv mit Künstlerbüchern, Editionen und Katalogen, Zeitschriften, Plakaten und Einladungskarten, Schallplatten, Filmen und Videobändern, Manuskripten und Briefen, Fotografien von Ausstellungen und Performances der Kunstbibliothek geschenkt. Die Vielfalt in den Konzepten, Formen und Materialien der Kunst der Sechzigerjahre hatten den Sammler motiviert, sich nicht nur auf „klassische“ Werke zu konzentrieren, sondern in einer „Enzyklopädie der Kunst von 1966 bis 1978“ (Marzona) das chaotische Netzwerk von Ideen aufzubewahren.

Zu den jetzt übergebenen Büchern und Editionen zählen äußerst seltene und wertvolle Publikationen, zum Beispiel von Carl Andre, der Künstlergruppe Art & Language, Marcel Broodthaers oder Gilbert & George. Auch bei den Künstlerplakaten sind zahlreiche bedeutende, heute kaum noch aufzufindende Arbeiten enthalten, etwa von Brice Marden oder Robert Smithson. Die neuerliche Schenkung ergänzt im Detail die bislang noch vorhandenen Fehlstellen des Archivs der Sammlung, so dass nun eine einzigartige, in sich geschlossene „Enzyklopädie“ der Ideenwelt der Kunst der 60er Jahre an einem Ort entstanden ist.

Egidio Marzona sagt zu seiner neuerlichen Schenkung: „Für mich ist entscheidend, dass meine Sammlung an den Orten bewahrt, wissenschaftlich erschlossen und der Öffentlichkeit vermittelt und zugänglich gemacht wird, wo dafür die besten Voraussetzungen bestehen. So sind die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden der richtige Ort für das ‚Archiv der Avantgarden‘. Den Staatlichen Museen zu Berlin möchte ich nun noch diejenigen Bücher und Archivalien schenken, die unmittelbar zu den Kunstwerken der 60iger und 70iger Jahre gehören, die ich Berlin bereits überlassen habe. Leitgedanke beider Schenkungen ist, dass die Museumsverbünde von Berlin und Dresden in Forschung und Vermittlung durch gemeinsame Projekte kreativ zusammenarbeiten werden. Deren ohnehin schon enge kollegiale Beziehungen können somit noch intensiviert werden.“

Stiftungspräsident Hermann Parzinger dankte dem Sammler für seine Großzügigkeit und sprach von einer „guten und stabilen Verbundenheit“ zu den Staatlichen Museen zu Berlin. Diese werde auch durch Marzonas Entscheidung, einen Großteil seines Archivs nach Dresden zu geben, nicht beeinträchtigt. Parzinger kündigte erneut eine enge Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden an: „Wichtig ist doch, dass wir am Ende großartige Präsentationen und wissenschaftliche Erkenntnisse erleben, die dank Egidio Marzonas Sammlungen in öffentlicher Hand ermöglicht werden.“

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