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Gespräche zum Umgang mit Benin-Bronzen und zu einer Roadmap für geplante Rückgaben in 2022 fortgesetzt
Pressemitteilung vom 08.07.2021
Besuch nigerianischer Delegation in Deutschland: Gäste besichtigen Humboldt-Forum und Objekte in Dahlem
Im Rahmen eines vom Auswärtigen Amt organisierten Besuches in Deutschland besichtigten die nigerianischen Partner und Sir David Adjaye, der Architekt des in Benin City entstehenden „Edo State Museums of West African Art“ (EMOWAA), das Humboldt Forum und Objekte aus Benin im Dahlemer Depot des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin. Schon im Mai hatte Hermann Parzinger, Präsident der SPK, mit Andreas Görgen, dem Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt, und Barbara Plankensteiner, der Direktorin des MARKK in Hamburg und Co-Sprecherin der Benin Dialogue Group, die Partner in Nigeria besucht. In Berlin waren nun H.E. Lai Mohammed, Minister of Information and Culture, H.E. Godwin Nogheghase Obaseki, Governor, Edo State, HRH Crown Prince Ezelekhae Ewuare, Prof. Abba Isa Tijani, Director General, National Commission for Museums and Monuments und Mr. Phillip Ihenacho, Director of the Board, Legacy Restoration Trust zu Gast.
Parzinger sagte zu dem Besuch der Partner: „Unser erklärtes Ziel sind substanzielle Rückgaben von Objekten aus dem historischen Königreich Benin nach Nigeria schon im Jahre 2022 – und diesem Ziel kommen wir mit jedem Gespräch einen Schritt näher, deshalb war dieser Besuch der nigerianischen Partner in Berlin so wichtig. Dieses Tempo der Gespräche müssen wir jetzt beibehalten, damit im nächsten Jahr in dem dann fertiggestellten ersten Bauteil des EMOWAA, dem sogenannten Pavillon mit speziellen Schaudepots, Ausstellungsbereichen, Studiensälen und Räumen für Begegnung und Austausch, Objekte zu sehen sein können, die sich heute noch in Berlin befinden. Die Roadmap, die 2022 zu den geplanten Rückgaben führen soll, nimmt allmählich konkrete Formen an.“
Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst, betonte: „Ich freue mich sehr, dass wir im Zuge des Besuches unsere Kenntnisse über die Bronzen vertiefen konnten. Auch für die nächsten Jahre legen wir großen Wert auf kooperative Zusammenarbeit und die Expertise der Partner in Nigeria.“
In Dahlem nahmen die Gäste einige originale Objekte in Augenschein. Insgesamt besitzt das Ethnologische Museum rund 500 Objekte aus dem historischen Königreich Benin, davon etwa 400 sogenannte Bronzen. Die Objekte wurden zum größten Teil vom Berliner Museum am Kunstmarkt erworben, doch die meisten von ihnen wurden infolge der Eroberung Benins durch die Briten 1897 erbeutet.