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Schwerpunkte der SPK im Jahr 2024
Pressemitteilung vom 10.04.2024
Jahresempfang in der James-Simon-Galerie – Parzinger: Hervorragende Besucherbilanz 2023 – Attraktives Ausstellungsprogramm in diesem Jahr – Ausbau internationaler Kooperationen – Reform auf der Zielgeraden
Über 200 Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschafft kamen am gestrigen Dienstag (9. April) zum Jahresempfang der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in die James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel. Darunter waren u.a. Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Berlins Kultursenator Joe Chialo und Sachsen-Anhalt Kulturminister RainerRobra sowie Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses. Begrüßt wurden zahlreiche Berliner Intendanten, Museumsdirektoren und Chefs namhafter Unternehmen.
Beim Jahresempfang 2024 stellten die Einrichtungen der SPK Highlights und Schwerpunkte des laufenden Jahres vor. Stiftungspräsident Hermann Parzinger sagte: „Unsere Bilanz ist gut! Und sie bleibt es auch. Das gilt vor allem für die Besuchszahlen. 2023 hatten die Museen fast 4,5 Mio. Besucherinnen und Besucher. Ich gehe davon aus, dass wir auch in diesem Jahr stark abschließen werden. Die Ausstellungen zu Caspar David Friedrich, Claude Monet, Frans Hals oder Andy Warhol versprechen einiges.“
Parzinger erläuterte den aktuellen Stand der Reform, die bis zum Ende des Jahres weitgehend abgeschlossen sein soll: „Wesentliche Schritte am Weg zur Autonomie der Einrichtungen sind getan, und wir arbeiten intensiv weiter an der Umsetzung der nächsten. Aber: Eine Reform kann sich nicht nur in strukturell-organisatorischen Fragen erschöpfen, und deshalb haben wir im letzten Jahr auch einen Strategieprozess durchlaufen. Unter dem Titel SPK2030 haben wir definiert, wie sich die Stiftung künftig aufstellen soll.“
Auch die Einrichtungen selbst hätten in Teilen bereits Strategieprozesse durchlaufen: „Beim Staatlichen Institut für Musikforschung geht es um digitale Zugänglichkeit, Wissenskommunikation und Internationalisierung. Die Staatsbibliothek hat sich weiter geöffnet und einen großen Erfolg mit den Ausstellungen im Stabi Kulturwerk eingefahren. Außerdem werden die digitalen Wissensressourcen ausgebaut und es geht darum, das erweiterte Verständnis des gesellschaftlichen Auftrages von Bibliotheken noch ernster zu nehmen.“
Nicht nur für die SPK sei 2024 aber ein wichtiges Jahr: „2024 ist ein Jahr der Entscheidungen: Es stehen die Europawahlen an, die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, und die Präsidentschaftswahl in den USA! Wie die Welt, Europa, unser Land danach aussehen wird, das bewegt uns alle. Auch die Frage, wie es in der Ukraine weitergeht, ist entscheidend. Und bei all diesen Herausforderungen für unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind auch Kultureinrichtungen gefragt und gefordert: Wissen und Toleranz zu vermitteln, dialogisch in die Gesellschaft hineinzuwirken, das ist auch unsere Aufgabe. Vielleicht braucht es uns jetzt mehr denn je!“
Umso wichtiger, dass die SPK ihre nationalen und internationalen Kooperationen weiter ausbaue und vertiefe: „Eines unserer wichtigsten Projekte ist das sogenannte ‚Kollaborative Museum‘ – dabei geht es um transkulturelle Kooperationen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Herkunftsländern und Ursprungsgesellschaften, auch Künstlerinnen und Künstlern.“ Das Museum Europäischer Kulturen widme sich in einem umfassenden Projekt der Erforschung der Provenienzen seiner Sami-Sammlung, einer der bedeutendsten außerhalb Nordeuropas. Die in Kooperation mit Museen in Finnland, Schweden und Norwegen durchgeführten Forschungen zur unterdrückten und zerstörten Kultur der Sámen solle auch in eine Ausstellung im Humboldt Forum münden. Ein aktuelles Highlight sei zudem die Kooperation der Antikensammlung mit dem CSMVS Museum in Mumbai: Gemeinsam mit dem Britisch Museum und Getty wurde dort ein gemeinsames Programm „Sharing Collections“ gestartet, das europäische und asiatische Kunst in Dialog bringt und im Rahmen der Ausstellung einen starken Fokus auf die Vermittlungsarbeit vor Ort legt. Auch die Kooperation mit Smithsonian Institution im Bereich der Provenienzforschung, die seit Jahren bestehe, werde fortgesetzt und vor allem im Bereich der Erforschung der Provenienzen asiatischer Kunst intensiviert.
Weitere Highlights, die im Bühnenprogramm vorgestellt wurden:
Am Kulturforum zeigt die Gemäldegalerie eine große Frans-Hals-Ausstellung. Zudem wird es ein kulturelles Programm rund um die Fußball-EM geben. Die Neue Nationalgalerie wirft einen neuen Blick auf Andy Warhol und das Kunstgewerbemuseum stellt Outfits des Modedesigners Dawid Tomaszewski vor. Eine Vortragsreihe der Kunstbibliothek schließlich wird sich mit der fast vergessenen Historie des Tiergartenviertels beschäftigen.
Auf der Museumsinsel werden die Kolonnaden fertiggestellt, sodass auch der letzte Bereich mit Blick auf den James-Simon-Park erreicht werden kann. Ein Highlight wird dort im Sommer die Ausstellung zu Caspar David Friedrich, für die die Öffnungszeiten der Alten Nationalgalerie abends erweitert werden. Zwei Ausstellungen zum Impressionismus – auf der Museumsinsel mit Highlights von Monet, im Kupferstichkabinett mit bisher unbekannten Meisterwerken des „anderen“ Impressionismus.
Die Künstlerin Marianna Simnett sprach beim Jahresempfang über ihre neue Videoinstallation „WINNER“, die anlässlich der EM im Hamburger Bahnhof gezeigt wird. Auch Michael Wesely, dessen zwei neue Werkzyklen im Rahmen einer Ausstellung im Museum für Fotografie gezeigt werden, war Gast des Abends.
Das IAI stellte das Projekt Mecila vor, in dem es eine für den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch Deutschlands mit Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugals zentrale Rolle spielt.
Bei der Staatsbibliothek ging es um die Bedeutung eines Texterkennungsprogramms für nichtlateinische Schriften.
Das Geheime Staatsarchiv feiert in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag am Standort Dahlem, im SIM werden das Jahr der Tuba und Arnold Schönbergs 150. Geburtstag gefeiert.