SPK beginnt Herkunftsforschung an historischer Sammlung menschlicher Überreste aus Westafrika
News vom 14.09.2021
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wird in einem dreijährigen kooperativen Forschungsprojekt am Museum für Vor- und Frühgeschichte die Provenienz von menschlichen Schädeln aus Westafrika untersucht.
Zu den Sammlungen des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin gehören auch 477 menschliche Schädel mit kolonialem Aneignungshintergrund aus Westafrika. Diese sollen nun im Rahmen eines dreijährigen Projektes gemeinsam mit Wissenschaftlern aus den betroffenen Herkunftsländern rekontextualisiert werden. Das Vorhaben wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit rund 715.000 Euro gefördert.
Seit 2017 wurde in einem Pilotprojekt bereits die Herkunft von rund tausend menschlichen Schädeln aus der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika untersucht. Auf den dabei gewonnenen Erfahrungen baut das jetzige Projekt zu den Schädeln aus Westafrika auf. Hermann Parzinger, Präsident der SPK: „Ich bin sehr froh, dass wir dank der Unterstützung der BKM die Untersuchung dieser kritischen Sammlungen menschlicher Überreste fortsetzen können und hoffe sehr, dass wir auch mit den betroffenen Ländern dann bald zu Lösungen finden, wie wir mit den Schädeln umgehen. Bis es so weit ist, werden wir sie weiterhin würdevoll und sorgsam verwahren.“