Rückgabe eines Gemäldes von Guiseppe Crespi

Pressemitteilung vom 17.07.2007

Die Stiftung hat das um 1700 entstandene Ölgemälde des Bologneser Malers Guiseppe Maria Crespi „Der Zug des Silen“ aus der ehemaligen Sammlung von Dr. Fritz Haussmann kürzlich an die Erbin von Fritz Haussmann rückerstattet. Sie hatte gegenüber der Stiftung den Anspruch auf Rückgabe geltend gemacht. Das Werk befand sich im Bestand der Gemäldegalerie und war dort ausgestellt.

Der Berliner Kunstsammler Fritz Haussmann wurde als Jude in nationalsozialistischer Zeit verfolgt, was auch zum Verlust des Gemäldes führte. Das in die Gemäldegalerie gelangte Werk war 1945 von der Roten Armee beschlagnahmt, in die Sowjetunion gebracht, dann aber 1958 nach Ost-Berlin zurückgegeben worden. So war es in die Rückerstattungs- und Wiedergutmachungsverfah­ren der Bundesrepublik in den fünfziger Jahren nicht mit einbezogen. Erst mit der Wiedervereini­gung der Berliner Sammlungen 1991 gelangten neben Kulturgütern vielfältiges Archivmate­rial in die Obhut der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Neue Zusammenhänge können nun erschlossen und Provenienzen sichtbar gemacht werden. Die Stiftung Preußischer Kulturbe­sitz restituiert Sammlungsobjekte im Einzelfall, wenn insbesondere ein verfolgungsbedingter, entschädigungsloser Verlust festzustellen ist.

Guiseppe Maria Crespi (1665 – 1747) ist ein herausragender Vertreter des italienischen Barock. Zu diesem Gebiet hatte der Berliner Jurist und Kunstsammler bedeutende Werke erworben.

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