Werke aus der Sammlung Marx im "berlin modern"

News vom 15.12.2023

Am 9. Februar 2024 erlebt das „berlin modern“ seine Grundsteinlegung. Der Erweiterungsbau der Neuen Nationalgalerie kann dann endlich die weltberühmte Sammlung in ihrer ganzen Vielfalt präsentieren. Dazu gehören neben den rund 4000 eigenen Werken auch Werke aus der großzügigen Dauerleihgabe der Sammlung Marx.

Wie berichtet, wurde der SPK aus der Sammlung Marx in einer großartigen Geste und als Zeichen der besonderen Verbundenheit im Sommer 2022 der gesamte Bestand an Beuys-Werken geschenkt. Insgesamt handelt es sich dabei um acht Arbeiten, darunter zentrale Werke des deutschen Jahrhundertkünstlers. Allein das Werk „The secret block for a secret person in Ireland“ besteht aus 456 Zeichnungen. Ab März 2024 wird zunächst der Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart den umfangreichen Bestand an Werken des Künstlers Joseph Beuys präsentieren. Dabei werden Schlüsselwerke wie „Straßenbahnhaltestelle. A monument to the future“ (1976) sowie „Das Kapital. Raum 1970-1977.“ (1980) zu sehen sein. Die Sammlungspräsentation von Joseph Beuys in der Kleihueshalle wird zusammen mit wechselnden zeitgenössischen Einzelausstellungen gezeigt; den Auftakt macht die in New York lebende Künstlerin Naama Tsabar.

Der Dauerleihvertrag über den restlichen Werkbestand der Sammlung Marx wurde nach dem Tod von Dr. Erich Marx fortgeschrieben. Zu der Leihgabe von rund 200 Werken gehören bedeutende Werkkomplexe u. a. von Andy Warhol, Cy Twombly, Anselm Kiefer, Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Dan Flavin und Donald Judd. Die Sammlung Marx war über 20 Jahre im Kontext der Werke der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof zu sehen und wird künftig sowohl dort als auch im „berlin modern“ am Kulturforum gezeigt werden. Sie ist in beiden Häusern eine bedeutende Ergänzung der umfangreichen eigenen Sammlungsbestände.

Im Frühjahr 2022 wurden „Ten-foot flowers“ (1967) und „Do it yourself (Seascape)“ (1962) von Andy Warhol sowie „Empire of Flora“ (1961) von Cy Twombly in die Obhut der Leihgeber gegeben. Das Werk „Do it yourself (Seascape)“  gehört inzwischen nicht mehr zur Sammlung. Die beiden anderen Werke sind nach wie vor Bestandteil der Sammlung Marx als Leihgabe zugunsten der SPK. Es besteht jedoch Einvernehmen mit den Leihgebern, dass sie der Sammlung entnommen werden können.

Hermann Parzinger erklärt dazu: „Die der SPK anvertraute Sammlung Marx genießt unabhängig von den drei genannten Werken absolutes Spitzenniveau. Natürlich möchte man als Museum den vorhandenen eigenen und den geliehenen Bestand an Werken am liebsten ausschließlich erweitern. Aber ein Leihvertrag ist eben keine Schenkung, und die SPK war und ist nicht die Eigentümerin des geliehenen Werkbestands. Das muss man differenzieren, und das gilt es zu respektieren. Umso mehr freut sich die SPK deshalb, dass die Familie Marx mit der Schenkung des Beuys-Konvoluts eine gewichtige Erweiterung im Bestand der Nationalgalerie ermöglicht hat. Das ikonische Environment „Das Kapital. Raum 1970-1977.“ wird im „berlin modern“ in einem eigenen Raum dauerhaft zu sehen sein.“

Im Interesse einer gesicherten kuratorischen Arbeit hat die Leihgabe der Sammlung einen sehr umfangreichen Kernbestand, dem – neben dem geschenkten Beuys-Konvolut –Werke besonders bedeutender Künstler angehören und der nicht verändert werden kann. Dazu gehören Werke von Donald Judd, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg, Cy Twombly, Andy Warhol, Anselm Kiefer, Richard Long und Dan Flavin.

„Die Zusammenarbeit mit der nächsten Generation der Familie Marx ist wie bei Dr. Erich Marx auch geprägt von gegenseitigem Vertrauen und hoher Wertschätzung. In diesem Geiste wird der Dauerleihvertrag gelebt. Wir freuen uns auf die Präsentation der beim Publikum beliebten Werke von Joseph Beuys in der Kleihueshalle ab März 2024, die wir angefangen mit Naama Tsabar in einer Dialogreihe mit Positionen lebender Künstlerinnen setzen werden“, sagte Co-Direktor des Hamburger Bahnhof Till Fellrath.

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