Nochmals höhere Besuchszahlen bei den deutschen Museen. Über 109 Millionen Museumsbesuche in 2010

Press release from 12/14/2011

Die Museen in Deutschland meldeten für das Jahr 2010 insgesamt 109.196.469 Museumsbesuche. Im Vergleich zu 2009 ist damit eine Steigerung um 2,2 Prozent zu verzeichnen, und dies ist die höchste Besuchszahl seit Beginn der Besuchszahlenerhebung im Jahr 1981. Die Ergebnisse sind Bestandteil der statistischen Gesamterhebung an den Museen und Ausstellungshäusern der Bundesrepublik Deutschland, die in Kooperation mit dem Deutschen Museumsbund jährlich vom Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin, einer Einrichtung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, erarbeitet wird.

Wie die Erhebungen der vergangenen Jahre gezeigt haben, sind Neueröffnungen, Sonderausstellungen und Veranstaltungen, aber auch die Erweiterung der Öffentlichkeitsarbeit und der Ausbau des Vermittlungsprogramms wichtige Faktoren für die Anzahl und den Anstieg der Museumsbesuche. Der Zuwachs an Museumsbesuchen in 2010 war je nach Bundesland und nach Museumsart unterschiedlich. So hat z.B. die Wieder- und Neueröffnung von Publikumsmagneten in Essen, wie dem RuhrMuseum auf dem Gelände des Welterbes Zollverein und dem Museum Folkwang, einen Beitrag dazu geleistet, dass in Nordrhein-Westfalen mehr Museumsbesuche gemessen wurden als im Jahr davor.

Außergewöhnlich hohes Besucherinteresse gab es z.B. auch im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg mit der Neuaufstellung der Abteilungen zu Renaissance, Barock und Aufklärung sowie der publikumswirksamen Sonderausstellung „Mythos Burg”. Auch das im Oktober 2009 wieder eröffnete Neue Museum der Staatlichen Museen zu Berlin verzeichnete weiterhin ein hohes nationales sowie internationales Publikumsinteresse für das gesamte Jahr 2010.

In ganz Deutschland zeigte sich ein besonders deutlicher Zuwachs bei den Sammelmuseen sowie erneut bei den naturwissenschaftlichen und technischen Museen, gefolgt von den Kunstmuseen.

Besuchszahlen in Ausstellungshäusern 2010 leicht gesunken

Das Institut für Museumsforschung ermittelt ebenfalls die Besuchszahlen von Ausstellungshäusern, die zwar keine eigene Sammlung besitzen, aber überwiegend nicht-kommerzielle Ausstellungen musealen Charakters zeigen. Für das Jahr 2010 haben 314 Ausstellungshäuser insgesamt 6.165.670 Besuche gemeldet. Hier gab es gegenüber 2009, als 6.422.298 Besuche gezählt worden waren, einen leichten Rückgang. Die Besuchszahl der Ausstellungshäuser ist nicht in der Gesamtbesuchszahl der Museen enthalten.

Im Jahr 2010 konnten Museen und Ausstellungshäuser zusammen über 115 Mio. Besuche verzeichnen.

Dr. Volker Rodekamp, Präsident des Deutschen Museumsbundes, stellt dazu fest: „Es ist sehr erfreulich, dass die Museen und Ausstellungshäuser ihre Besuchszahlen insgesamt auf ein noch höheres Niveau steigern konnten. Der Deutsche Museumsbund unterstützt die Museen dabei, ihre Aufgaben vor und hinter den Kulissen gemäß gemeinsam definierten Standards weiterhin auf hohem Niveau wahrzunehmen und ihr Profil zu schärfen. Die Qualität ihrer Ausstellungen kann auf Dauer nur gesichert werden, wenn auch die Träger der Museen die Finanzierung der Aufgaben hinter den Kulissen wie das Sammeln und Forschen nachhaltig fördern”.

Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, äußert sich dazu: „Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit den Staatlichen Museen zu Berlin freut sich über das hervorragende Ergebnis. Es macht den hohen gesellschaftlichen Gewinn deutlich, der entsteht, wenn Museen mit ihren Sammlungen arbeiten und die Ergebnisse einem breiten Publikum in Präsentationen vorstellen”.

Die kompletten Ergebnisse sind in einer 96 Seiten umfassenden Publikation „Statistische Gesamterhebung an den Museen der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2010” nachzulesen, die neben den Darstellungen zu den Museumsbesuchen nach Museumsart auch Informationen zu den einzelnen Bundesländern enthält. Das jährliche Sonderthema in dieser Erhebung befasst sich mit den Fotografischen Sammlungsbeständen in den befragten Museen. 2.284 Museen gaben an, fotografische Sammlungen zu besitzen mit einem Gesamtumfang von 42 Mio. Fotos, die mit jeweils 14,2 Mio. Bildern am häufigsten in Papierform oder auf Celluloid vorliegen. Ein weiteres Thema sind die speziellen Angebote für die Zielgruppe der ausländischen Mitbürger. 1.856 Museen machen interkulturelle Angebote: etwa 68 Prozent sprechen das internationale Publikum mit fremdsprachigen Texten an, und fast jedes zweite Museum benennt Führungen bzw. pädagogische Aktionen als Vermittlungsmedien.

Die Publikation erscheint in der Reihe „Materialien aus dem Institut für Museumsforschung”, Heft 65 (2011) und steht auf der Website des Instituts für Museumsforschung zum Download bereit. Eine gedruckte Publikation kann kostenlos angefordert werden (Institut für Museumsforschung, In der Halde 1, 14195 Berlin, Tel. 030/8301 460, Fax: 030/8301 504).

Pressemitteilung als PDF-Dokument (PDF, 58 KB, nicht barrierefrei)

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