Stiftung Preußischer Kulturbesitz legt Grundpositionen zum Umgang mit außereuropäischen Sammlungen vor / Parzinger: Neue Präsentation im Sinne von shared heritage

Press release from 06/09/2015

Seit einigen Jahren ist der Umgang mit außereuropäischen Objekten und ihrer Geschichte Thema öffentlicher Debatten. Im Zuge der verstärkten Provenienzforschung in allen Sammlungen und auch in Vorbereitung auf die Präsentation im Humboldt-Forum legt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz jetzt eine Grundhaltung vor.

Der Blick auf außereuropäische Sammlungen hat sich seit ihrer Entstehung aus verschiedensten Gründen deutlich gewandelt. Noch heute stellen sie eine wichtige Quelle für die Forschung dar und vermitteln der breiten Öffentlichkeit Informationen über unterschiedliche Regionen der Welt. Deutlicher als jemals zuvor wird die Frage nach der Herkunft gestellt und eine andere Art der Präsentation in Museen verfolgt. Eine Grundlage für diesen Umgang mit nichteuropäischen Sammlungen sind die „Ethischen Richtlinien für Museen“ von ICOM. Die auf dieser Basis entwickelten eigenen Grundpositionen werden in der Praxis weiterentwickelt werden.

Stiftungspräsident Parzinger sagt dazu: „Unser Anspruch an das Humboldt-Forum ist, neue Präsentationsformen für die außereuropäischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin zu schaffen. Wir wollen weg von der eurozentrischen Sicht, hin zu einem shared heritage mit den Herkunftsgesellschaften – die Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst werden die Geschichte und Geschichten ihrer Sammlungsobjekte nun nochmals ganz neu erzählen und auch den sich immer wieder verändernden Umgang damit aufzeigen.“

Zum angemessenen Umgang gehört für die Stiftung unter anderem das Wissen über die Herkunft ihrer Sammlungsobjekte. Wie auch alle anderen Sammlungen der Stiftung betreiben das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst daher Provenienzforschung. Derzeit untersuchen sie vorrangig die Geschichte jener Objekte, die ab 2019 im Humboldt-Forum präsentiert werden. Darüber hinaus ist der offene Dialog mit Herkunftsgesellschaften ein wichtiger Bestandteil der Arbeit und des Selbstverständnisses der Kuratorinnen und Kuratoren der Museen.

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