Es kommt ein Zug aus Merseburg

News from 04/13/2018

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Die Wende im Geheimen Staatsarchiv: Ab 1993 kehrten jene 25 Regalkilometer Akten nach Berlin zurück, die seit Kriegsende im ostdeutschen Merseburg gelagert wurden. Am 13. April wurde das 25. Jubiläum dieser Wiedervereinigung mit einem Festakt gefeiert und die neue Direktorin Ulrike Höroldt vorgestellt.

Der damalige Stiftungspräsident Werner Knopp bei der Rückführung von Archivalien per Zug aus Merseburg im April 1993
Der damalige Stiftungspräsident Werner Knopp bei der Rückführung von Archivalien per Zug aus Merseburg im April 1993 © GStA PK

Vor genau 25 Jahren begann die Rückführung jener Akten des Geheimen Staatsarchivs nach Berlin, die sich während der Zeit der deutschen Teilung in Merseburg (Sachsen-Anhalt) befunden hatten. Mit einem Festakt im Beisein von Detlev Heiden, dem Leiter des Landesarchivs Sachsen-Anhalt, Petra Rauschenbach vom Bundesarchiv und SPK-Präsident Hermann Parzinger erinnerte das Geheime Staatsarchiv heute an diese Wiedervereinigung der Bestände.

Seit Kriegsende hatten sich etwa 25 Regalkilometer Akten des Preußischen Geheimen Staatsarchivs in Merseburg befunden. Das waren etwa zwei Drittel des Bestandes, vor allem die Überlieferung der zentralen preußischen Verwaltungsbehörden. In den letzten Kriegstagen waren sie in die Salzbergwerke Schönebeck und Staßfurt gebracht worden. Dort wurden sie nach Kriegsende sichergestellt, an die Staatliche Archivverwaltung der DDR übergeben und schließlich als neu eingerichtete Abt. II des Zentralen Staatsarchivs im Gebäude der Landesversicherungsanstalt in Merseburg untergebracht. Über Jahrzehnte hatte das Geheime Staatsarchiv in West-Berlin kaum Kontakt nach Merseburg. Nach dem Fall der Mauer war man sich über die Rückkehr der wertvollen Dokumente schnell einig. Am 13. April 1993 kam der erste von 58 Eisenbahnwaggons mit Archivalien im Berliner Westhafen an, im April 1994 der letzte.

Zugleich diente der heutige Festakt der Amtseinführung der seit 1. August 2017 im Amt befindlichen neuen Direktorin Ulrike Höroldt. In Ihrer früheren Funktion als Leiterin des Landesarchivs Sachsen-Anhalt war sie 15 Jahre lang zuständig für das von Landesarchiv weitergenutzte Gebäude in Merseburg. Während ihrer Zeit im Geheimen Staatsarchiv möchte sie vor allem für eine archivgerechte Unterbringung aller Archivalien an einem Standort sorgen, die digitale Transformation strategisch vorantreiben und ein Augenmerk auf wissenschaftliche Kooperationen legen.

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