Digitales Manifest

Mit dem Wandel der Gesellschaft durch digitale Technologien, Medien und Praktiken verändern sich auch die Erwartungen an Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK).

Mit den vielfältigen Angeboten im digitalen und analogen Raum nimmt die SPK neue Aufgabenbereiche bereits intensiv wahr und erkundet auch stetig neue Möglichkeiten.

Um die Digitale Transformation erfolgreich zu gestalten und digitale Angebote noch besser abzustimmen, koordiniert die Initiative Digitale Transformation die Entwicklung einer übergreifenden Digitalstrategie für die SPK. Sie wird beschreiben, wie Grundwerte der SPK im Digitalen in konkrete Ziele und Maßnahmen umgesetzt werden und mit welchen Entscheidungsprozessen dies erfolgt.

Als Grundlage dieser übergreifenden Digitalstrategie wurde gemeinsam mit den Leitungen der Stiftung das Digitale Manifest verabschiedet. Dieses stellt die gemeinsame Wertegrundlage und das Selbstverständnis der SPK in Bezug auf die digitale Transformation dar. Dieser „Kompass“ für die digitale Transformation der SPK soll uns gemeinsam als Leitlinie für die nächsten Jahre dienen.

Digitales Manifest der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Berlin, 17. September 2018

Wir, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, stellen in diesem Manifest unsere Werte und unser Selbstverständnis im digitalen Raum dar. Gesellschaften, Kulturen und Technologien ändern sich grundlegend und wir nutzen diese Veränderungen, um unseren gesellschaftlichen und gesetzlichen Auftrag weiterhin und besser zu erfüllen. Unser Auftrag bleibt aktuell und wird durch die Dynamik des Wandels noch relevanter. Auch unter den veränderten Bedingungen bekennen wir uns zur Verantwortung für die umfangreichen und vielfältigen Sammlungen und Bestände, die uns anvertraut sind. Wir ermöglichen die verlässliche und umfassende Erfahrung von Kulturgut und seinen Kontexten. In unserem grundsätzlichen Anspruch unterscheiden wir nicht zwischen digitalem oder analogem Kulturgut. Dabei sind wir uns bewusst, dass es je nach Wissensfeld, Disziplin oder Arbeitsbereich ein unterschiedliches Verständnis dessen gibt, was digitales Kulturgut jeweils ausmacht. Wir betrachten diese Diversität als notwendig und als Gewinn und wir stellen uns der Aufgabe, mit dieser Komplexität umzugehen.

Unser Vorgehen und unsere Strategie: Die hier dargestellten Werte zu leben und umzusetzen, ist eine Aufgabe für alle Arbeitsbereiche und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Das Manifest bildet dabei die Grundlage für eine Digitalstrategie und bestimmt ihre Ausrichtung. Die Digitalstrategie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz beschreibt, wie wir die Werte des Manifests in konkrete Ziele und Maßnahmen umsetzen, mit welchen Entscheidungsprozessen wir dies tun und welche Schritte folgen. Die Digitalstrategie wird von uns regelmäßig überarbeitet, um dem Wandel und unseren Fortschritten gerecht zu werden.

Unser Selbstverständnis und unsere Werte im digitalen Raum sind in thematischer Gliederung:

Sammeln: Wir sammeln und übernehmen digitales Kulturgut. Teilweise produzieren wir es auch selbst oder reichern es an. Digitales und analoges Kulturgut sind für uns gleichermaßen relevant.

Bewahren und Langzeitverfügbarkeit: Wir bewahren digitales Kulturgut und halten es langfristig verfügbar. Wir kooperieren für diese Aufgabe mit anderen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen und unterstützen sie.

Wissenschaft und Forschungsinfrastruktur: Digitale Technologien ermöglichen auch neue theoretische und methodische Ansätze. Wir nutzen sie deshalb für eigene Forschung, für die Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Akteuren und gestalten die digitalen Forschungsinfrastrukturen der Zukunft mit.

Vermitteln: Wir nutzen konsequent das Potential digitaler Technologien zur Vermittlung unserer Sammlungen und Bestände und zur Kommunikation unserer Inhalte. Nutzerinnen und Nutzer im digitalen Raum und Besucherinnen und Besucher vor Ort sind für uns gleichermaßen relevant.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: In einer Zeit der Veränderungen ist die Stiftung verstärkt auf die Mitgestaltung durch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen. Digitale Technologien setzen wir am Arbeitsplatz ein, um allen Beteiligten ein zukunftsorientiertes Arbeiten zu ermöglichen. Wo immer es möglich ist, schaffen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen großen Spielraum bei der Ausgestaltung der digitalen Arbeitsplätze.

Standards: Unsere digitalen Angebote sind nutzerorientiert, zielgruppenspezifisch und erfüllen hohe Qualitätsstandards. Deshalb legen wir gemeinsame Standards und Workflows für die Entwicklung unserer digitalen Angebote und für die digitale Kommunikation fest.

Open Access: Wir setzen uns für offenen und freien Zugang zu digitalem Kulturgut ein und fördern Wissensverbreitung und -vernetzung. Offener und freier Zugang ist für uns selbstverständlich, so dass es einer konkreten Begründung bedarf, wenn wir ihn einschränken.

Teilhabe: Wir tragen dazu bei, dass Nutzerinnen und Nutzer aktiv an der Wissensgenerierung und -verbreitung teilhaben können. Wir nutzen dafür auch Plattformen und Kommunikationskanäle von Dritten, die für Nutzerinnen und Nutzer relevant sind.

Kooperation: Wir leben eine Kultur der Offenheit und des Wissensaustausches – sowohl intern als auch extern mit anderen Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen. Wir realisieren digitale Projekte auch mit Partnern und machen die Ergebnisse offen zugänglich.

Technologiemanagement: Wir betreiben ein langfristiges und verantwortungsbewusstes Technologiemanagement und passen unsere Angebote kontinuierlich an, um sie dauerhaft, zuverlässig und auf einem aktuellen Niveau zu betreiben. Bei allen Aktivitäten sind wir dem Schutz der Daten unserer Nutzerinnen und Nutzer verpflichtet.

Fortentwicklung: Wir nutzen neue digitale Technologien und entwickeln Infrastrukturen, Werkzeuge und Verfahren neu und weiter. Wir tragen zusammen mit Partnern zu einem neuen Verständnis von Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen bei.

Ziele und Lernen: Wir setzen uns konkrete Ziele für den digitalen Bereich. Wir analysieren und bewerten unsere Fortschritte, entwickeln unsere Ziele regelmäßig weiter und ermöglichen so eine strukturierte Entwicklung unserer Einrichtungen. Wir nutzen Experimente und sehen Fehler als Chance zum Lernen an. Unsere Ziele machen wir transparent und wir gehen mit unseren Ergebnissen jederzeit offen und konstruktiv um.