berlin modern: Grundsteinlegung für ein offenes Haus

News vom 09.02.2024

Am 9. Februar 2024 wurde im Beisein von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und dem Regierenden Bürgermeister Berlins Kai Wegner der Grundstein für das berlin modern am Kulturforum gelegt. Damit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur baulichen Fertigstellung des Hauses absolviert.

Personen hinter einem großn Stein, sie halten Hämmer in der Hand
Grundsteinlegung mit Maren Brakebusch (Landschaftsarchitektin), Klaus Biesenbach (Direktor Neue Nationalgalerie), Claudia Roth (Kulturstaatsministerin), Jacques Herzog (Architekt), Andreas Baeskow (Polier), Kai Wegner (Regierender Bürgermeister Berlin), Danyal Bayaz (Finanzminister Baden-Württemberg), Gero Dimter (Vizepräsident SPK) (vorne v.l.n.r.). Foto: SPK / photothek / Thomas Trutschel

Neben Claudia Roth und Kai Wegner sprachen Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Danyal Bayaz, Finanzminister des Landes Baden-Württemberg, Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie, Dirk Messner, Präsident des Bundesumweltamtes und der Architekt Jacques Herzog. Nach dem Befüllen der Zeitkapsel, u.a. durch SPK-Vizepräsident Gero Dimter, und den Segenssprüchen für das Haus wurde der Grundstein mithilfe eines Krans in die rund 16 Meter tiefe Baugrube gehoben.

Hermann Parzinger betont: „Nachdem wir heute den Grundstein für das berlin modern gelegt haben, wird der Bau in den nächsten Monaten rasant in die Höhe wachsen. Der Grundstein ist die Manifestation eines sicheren, stabilen Fundaments“

Den Akt der Grundsteinlegung am Baufeld begleitete eine Live-Performance des Drummers Deantoni Parks, der die Musik für Lucy Ravens immersive Filminstallation Ready Mix (2021)komponierte. Die in Anwesenheit der Künstlerin nach der Veranstaltung in der Oberen Halle der Neuen Nationalgalerie präsentierte Installation wird in den kommenden Wochen für die Besuchenden des Hauses visuell und thematisch einen Bezug zur monumentalen Baustelle des Museumsneubaus herstellen.

Mehr Raum für die Kunst

Der Neubau und die benachbarte Neue Nationalgalerie zeigen künftig die umfangreichen Kunstbestände der Sammlung der Nationalgalerie aus dem 20. Jahrhundert, die aus Platzmangel bisher nur in Ausschnitten präsentiert werden konnte. Darüber hinaus werden hier auch Werke der Sammlung Ulla & Heiner Pietzsch, der Sammlung Marx und der Sammlung Marzona sowie der Kunstbibliothek und des Kupferstichkabinetts zu sehen sein.

Von Abramović bis Warhol: Das berlin modern macht es möglich, diese vielfältigen Sammlungsbestände endlich dauerhaft der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Für Klaus Biesenbach ist es entscheidend, dass die Stadt den Museumsneubau bekommt: „Denn in Berlin hat sich das 20. Jahrhundert kristallisiert, materialisiert und manifestiert.“

Rund 9.000 Quadratmeter Ausstellungsflächen ergänzen dann die bisherigen 6.000 qm der Neuen Nationalgalerie. In einem Rundgang durch beide Häuser lässt sich künftig die Kunst und damit auch die Geschichte des 20. Jahrhunderts in ihren verschiedenen Stationen und Ausprägungen durchlaufen. Neben Malerei, Skulptur, Fotografie und Performance ermöglicht der Besuch beider Gebäude gerade auch Ausblicke auf die Geschichte von Architektur, Design und Film.

Ein offenes Haus für alle

Mit der heutigen Grundsteinlegung nimmt die intensive Planungsarbeit der letzten Jahre nun weiter konkrete, gebaute Formen an. Der Neubau von  berlin modern wird gesteuert durch den Landesbetrieb Bundesbau Baden-Württemberg im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) als Bauherrin und Eigentümerin. Entworfen wurde das Museum am Kulturforum Berlin von dem Architekturbüro Herzog & de Meuron mit Vogt Landschaftsarchitekten.

Das Museum verbindet unterschiedliche Orte des Kulturforums zu einer vielfältigen, städtebaulichen Komposition – mit viel Grün, Platz und der Einbindung der angrenzenden ikonischen Architekturen, wie der Philharmonie von Hans Scharoun und der Neuen Nationalgalerie von Ludwig Mies van der Rohe.

berlin modern wird ein „Haus für alle“ und der wesentliche Baustein zur Vollendung des Kulturforums werden. Jacques Herzog erläutert: „Die eigenständige und zugleich offene Form des Hauses rückt die Menschen, ihre Begegnungen untereinander und mit der ausgestellten Kunst in den Vordergrund und verbindet die bestehenden Gebäude auf dem Kulturforum zu einem städtebaulichen Ganzen.“ Und Kai Wegner ist sich sicher, dass berlin modern „sicherlich ein Magnet für die Berlinerinnen und Berliner, für die Menschen aus aller Welt werden“ wird.

Sozial und ökologisch nachhaltig

Die ursprünglichen Planungen wurden seit Amtsantritt von Klaus Biesenbach weiterentwickelt, um das Haus noch gastfreundlicher, lebendiger und teilhabegerechter zu gestalten. So wird es etwa mehr ticketfreie Ausstellungsbereiche und kuratorisch frei bespielbare Flächen für soziale Aktionen geben.

Die um das Gebäude angepflanzte Begrünung wird Schatten spenden und für ein verbessertes Mikroklima sorgen. Insgesamt wird das berlin modern das Kulturforum zu einem deutlich lebenswerteren Ort machen. Mit der großflächigen Photovoltaikanlage auf dem Dach liegt der Primärenergiebedarf des Museums deutlich unterhalb der aktuellen gesetzlichen Anforderungen. Außerdem wurde durch Anpassung u.a. der musealen Klimaanforderungen die Auslegung der Haustechnik optimiert. Zusammen mit der Entscheidung für energieeffiziente Heiz-Kühl-Böden reduzierte dies den Energiebedarf für die Klimatisierung um rund 20 Prozent.

Für berlin modern wurden zwei Kunst-am-Bau-Wettbewerbe durchgeführt: Die ersten Preise gingen an Rirkrit Tiravanija mit Untitled 2026 (pad thai vs khao soi) und Cyprien Gaillards In the hands of Morpheus.

Die bauliche Fertigstellung von berlin modern ist für 2027 vorgesehen. Die Kosten für die Baumaßnahme liegen derzeit bei 363,8 Mio. Euro zuzüglich Risikokosten und Baupreisentwicklung.

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