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Hermann Parzinger: Interimsbau für das Pergamonmuseum kommt
News vom 31.10.2016
Zu den Berechnungen des verantwortlichen Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR), dass sich die Sanierung des Pergamonmuseums bis 2023 hinziehen wird und die Kosten des ersten Bauabschnittes auf 477 Millionen Euro steigen, erklärt der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger:
„Wir waren, gelinde gesagt, schockiert, als uns das für das Baugeschehen verantwortliche Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) und das Bundesbauministerium vor einigen Wochen über diese enormen Kostensteigerungen und Bauverzögerungen beim Pergamonmuseum informierten. Um es einmal klar zu sagen: Natürlich ist die SPK der Bauherr auf der Museumsinsel, aber wir sind nicht die Ausführenden und auch nicht diejenigen, die den Prozess kontrollieren. Die schwierigen Rahmenbedingungen der Baumaßnahme in Bezug auf Baugrube und Bauen im Bestand hätten eigentlich hinlänglich bekannt sein müssen. Wir erwarten vom BBR künftig deutlich verbesserte Voruntersuchungen zu Grund und Bestand vor Beginn der jeweiligen Maßnahmen und erheblich optimierte Zwischenkontrollen bei allen Planungen und Ausführungen, um künftig ähnliche Fehlentwicklungen zu vermeiden.
Für die SPK und ihre Staatlichen Museen zu Berlin heißt es auch, den Schaden für unsere Besucherinnen und Besucher so gering wie möglich zu halten. Der Pergamonaltar ist die Attraktion der Museuminsel, und wir werden unseren Gästen, davon viele aus dem Ausland, ein Alternativangebot unterbreiten. Deshalb freue ich mich, dass es uns gelungen ist, einen alternativen Bau realisieren zu können, der nicht mit öffentlichen Mitteln finanziert werden wird. In den nächsten Tagen werden wir diesen Interimsbau für das Pergamonmuseum vorstellen können.
Ich bin mir mit der Kulturstaatsministerin einig, dass der Masterplan Museumsinsel nicht zur Disposition stehen darf, wenn wir den faszinierenden Rundgang durch die Architekturgeschichte der Antike vom Alten Ägypten über die Kultur Vorderasiens, die griechische und römische Welt bis zum Islam verwirklichen und damit das faszinierende kulturelle Panorama der Museumsinsel vollenden wollen, an dem die erst Königlichen und später Staatlichen Museen schon über ein Jahrhundert (1830-1930) gebaut haben."