Parzinger ruft zur Rettung der Friedrichswerderschen Kirche auf

News vom 05.11.2015

Bedrohung durch Luxuswohnungen: Stiftungspräsident kritisiert Rücksichtslosigkeit im Umgang mit dem Erbe Schinkels

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hat eindringlich zur Rettung der Friedrichswerderschen Kirche in der historischen Mitte Berlins aufgerufen. Durch die Errichtung von Luxuswohnungen nur wenige Meter entfernt sei der Bau von Karl Friedrich Schinkel in seiner Substanz gefährdet, sagte Parzinger in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Zudem werde die Kirche durch die Umbauung praktisch aus dem Stadtbild getilgt. „Ich bin erstaunt, mit welcher Rücksichtslosigkeit hier gegen künstlerische und kulturelle Werte vorgegangen wird.“

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hatte das aufwendig restaurierte Gebäude seit 2001 für eine Skulpturenausstellung der Alten Nationalgalerie genutzt. Der Bau eines ersten Luxusblocks nur dreieinhalb Meter entfernt hatte jedoch 2012 zu so schweren Schäden geführt, dass der neugotische Backsteinbau geschlossen und die Skulpturen in Sicherheit gebracht werden mussten. „Jetzt drohen sich die Fehler beim Bau eines zweiten Nachbargebäudes zu wiederholen. Es ist unverständlich, wie man nicht aus dem ersten Fall lernen kann. Jetzt wird sie regelrecht zugebaut. Das ist nicht nachvollziehbar, wenn man weiß, wie streng die Denkmalpflege solche Fragen sonst behandelt. Berlin muss in allerletzter Minute dafür sorgen, dass der Neubau genügend Abstand zu diesem Kleinod hält. Schinkels Geist und seine Baukunst haben dieser Stadt ein Zentrum gegeben – von der Museumsinsel bis zu Bauakademie. Es ist skandalös, wie jetzt mit seinem Erbe umgegangen wird“, sagte Parzinger.

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