Neuer Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte und neuer Leiter der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin

Pressemitteilung vom 18.12.2007

Der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat in seiner heutigen Sitzung Prof. Dr. Matthias Wemhoff zum neuen Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte und Dr. Julien Chapuis für die Leitung der Skulpturensammlung bestimmt. Beide Beschlüsse erfolgten einstimmig. Die zwei Sammlungen zählen zu den Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Prof. Dr. Matthias Wemhoff wird das Amt ab 1. Mai 2008 übernehmen und somit seinem Vorgänger, Prof. Dr. Wilfried Menghin, der in den Ruhestand geht, direkt nachfolgen. Der 43-jährige derzeitige Direktor des Westfälischen Landesmuseums für Klosterkultur und Honorarprofessor an der Universität Paderborn verfügt über langjährige Erfahrung als Museumsleiter. Unmittelbar nach seinem Studium der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, der Mittleren Geschichte und Kirchengeschichte, das er mit einer Dissertation über das Damenstift Herford abschloß, übernahm er 1992 die Leitung des Museums in der Kaiserpfalz Paderborn. Seit 2003 ist er Direktor des Westfälischen Landesmuseums für Klosterkultur, für das er das Konzept erarbeitet hat. Auch durch seine Ausstellungsarbeit („799 – Kunst und Kultur der Karolingerzeit“ und „Canossa – Erschütterung der Welt“) ist er mit den Museen im In- und Ausland in intensivem Kontakt. Neben reichhaltigen Erfahrungen in der konzeptionellen und organisatorischen Museums- und Ausstellungstätigkeit zeichnen ihn seine internationalen Grabungsarbeiten ebenso aus wie seine wissenschaftliche Arbeit. Er beabsichtigt, die Verzahnung von Forschung und Ausstellungswesen weiter zu stärken.

Qua Amt wird Wemhoff auch das Amt des Landesarchäologen von Berlin zukommen. Auch dafür bietet er hervorragende Voraussetzungen: Er hat die Archäologie der Stadt Paderborn aufgebaut und über mehrere Jahre geleitet.

Ab 7. Januar 2008 wird Dr. Julien Chapuis sein neues Amt als Leiter der seit Oktober 2006 im wiedereröff­neten Bode-Museum präsentierten Skulpturensammlung übernehmen. Außerdem wird er der Vertreter des Direktors der Gemäldegalerie Prof. Dr. Bernd Lindemann, der nach dem Ausscheiden von Prof. Dr. Effen­berger seit September 2007 auch Direk­tor der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantini­sche Kunst ist.

Dr. Julien Chapuis, geboren 1968 in Lausanne, hat an der Staatsuniversität Groningen (NL) und an der Indiana University (USA) Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Kunstge­schichte des Mittelalters studiert. Malerei und Skulptur standen dabei im Mittelpunkt. 1996 wurde er mit einer Dissertation über Stefan Lochner promoviert. Seit 1997 ist er im Metropo­litan Museum of Arts in New York in verschiedenen Funktionen tätig, zunächst als Assistant Curator, später als Associate Curator und schließlich als Curator. In dieser Funktion leitet er seit Juli 2006 mit einem Kollegen The Cloisters, die Abteilung für mittelalterliche Kunst und Architektur des Metropolitan Museum. Die Gestaltung der dortigen ständigen Ausstellung hat er in entscheidendem Maße geprägt, insbesondere auch im Hinblick auf eine verstärkt sammlungsübergreifende Präsentation. In den vergangenen Jahren war er außerdem maß­geblich für die Gesamtsanierung des historischen Gebäudekomplexes verantwortlich.

Darüber hinaus war Julien Chapuis als international anerkannter Experte insbesondere der Kunst des 15. Jahrhunderts wesentlich an der Konzeption und Betreuung von inter­nationa­len Ausstellungen beteiligt. So organisierte er gemeinsam mit der Berliner Skulptu­ren­sammlung die erfolgreiche Ausstellung der Werke Tilmann Riemenschneiders, die 1999 in der National Gallery of Art, Washington, und 2000 im Metropolitan Museum, New York, ge­zeigt wurde. Sie belegt, zusammen mit dem Riemenschneider-Katalog und dem Kolloquiumsband, seine große Kenntnis auf dem Feld der Bildhauerei von Spätgotik und Früh­renaissance. Erfahrungen auf dem Gebiet des hohen Mittelalters erwarb Chapuis, neben seiner Tätigkeit in The Cloisters, durch die Mitarbeit an der Ausstellung des Basler Münster­schatzes.

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