130 Jahre alte Fotografien kehren in Kunstbibliothek zurück

Pressemitteilung vom 30.05.2017

Die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin besaß vor dem Zweiten Weltkrieg über 400 Werke des Fotografen Ottomar Anschütz. Ein großer Teil gilt als Verlust. Kürzlich übergab der Urenkel von Anschütz dem Museum sechs Fotografien von Wölfen und Füchsen, die 1886 entstanden waren.

Holger Anschütz hatte die Fotografien 2014 im Internet ersteigert. Anfang 2017 stellte sich heraus, dass sie aus der Sammlung der Kunstbibliothek stammen. Für die Familie Anschütz war es eine Selbstverständlichkeit, die Fotos an das Museum zurückzugeben. Hermann Parzinger, Präsident der SPK: „Jedes Werk, das wieder auftaucht, ist ein besonderes Werk für uns. Auch für jene, die es an die Sammlungen zurückgeben, hat es einen besonderen Wert. Daher möchte ich der Familie von Ottomar Anschütz meinen herzlichen Dank aussprechen für ihre Entscheidung, die Fotografien der Kunstbibliothek zu übergeben.“

Der 1846 geborene Ottomar Anschütz, ein Pionier der frühen Fotografie, verstarb heute vor 110 Jahren, am 30. Mai 1907. In den 1880er Jahren nutzte er eine selbst erfundene Kamera mit Schlitzverschluss, mit der er die Belichtungszeiten – für damalige Verhältnisse unvorstellbar – auf 1/1000 Sekunde reduzieren konnte. Er brauchte auch kein Stativ oder schwarzes Tuch über der Kamera, wie damals üblich, sondern fotografierte frei aus der Hand. Diese Kamera konnte Anschütz bis zu ihrer Patentierung 1888 geheim halten, und er wurde daher mit seinen sensationellen Fotografien von Tieren in ihrer natürlichen Bewegung weltberühmt.

Die Berliner Museen hatten 1887 ein größeres Konvolut von Fotografien, hauptsächlich Tierfotografien, von Ottomar Anschütz erworben. Bereits 2002 und 2016 erhielt die Kunstbibliothek einige Anschütz-Fotografien zurück.

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