Aufbauarbeiten beginnen: Ein Sanchi-Tor fürs Humboldt Forum

News vom 18.11.2022

Am 17.11.2022 starteten die Aufbauarbeiten für eine Replik des prächtigen Ost-Tores von Sanchi vor dem Humboldt Forum

Zwei rote Sandsteinstelen vor einer barocken Fassade
© Staatliche Museen zu Berlin / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Timo Weißberg

Auf der Lustgartenseite des Humboldt Forums laufen aktuell die Aufbauarbeiten für eine Replik des prächtigen Ost-Tores von Sanchi, das künftig an gut sichtbarer Stelle am Schlossplatz gegenüber des Berliner Doms auf die berühmten Sammlungsbestände des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt Forum verweisen wird. Gestern wurde das Projekt Medienvertreter*innen in Anwesenheit des indischen Botschafters, S.E. Harish Parvathaneni, offiziell vorgestellt.

Das Sanchi-Tor begleitet das Ethnologische Museum bzw. das Museum für Asiatische seit ihren Anfängen: Ein Gipsabguss des Originaltors war in Berlin ab 1886 im damaligen Königlichen Museum für Völkerkunde zu sehen; eine weitere Kopie aus Kunststein ist seit 1970 in Berlin-Dahlem zu bewundern. Die Fertigstellung der Replik aus Sandstein vor dem Humboldt Forum, an der auch Steinbildhauer aus Indien beteiligt sind, ist für Ende des Jahres geplant. Bei der neuen Abformung handelt es sich um eine erstmalig aus Sandstein gefräste Replik des fast 10 Meter hohen und ca. 6 Meter breiten Tores, das als Teil eines der ältesten und bedeutendsten erhaltenen buddhistischen Heiligtümer zum UNESCO-Welterbe gehört. Detailfreudige Szenen schmücken die Bildflächen der drei Querbalken und der beiden Pfeiler. Meist sind es Episoden aus dem Leben des Buddha. Buddhistische Symbole, Darstellungen von erotisch anmutenden Glücksgenien, aber auch wunderschöne Tierdarstellungen Elefanten, Löwen oder Pfauen rahmen die Bilderzählungen in festlicher Fülle ein. Ein figürliches Buddha-Bild wird man hier dennoch vergeblich suchen. Denn der Buddha wurde damals durch Symbole im Bild vertreten: z.B. durch einen Thron unter einem Baum, durch Fußabdrücke oder Ähnliches.

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