SPK gibt erneut Kunstwerk aus Sammlung Mosse zurück

News vom 01.12.2016

Die Skulptur „Susanna“ von Reinhold Begas wurde der Familie Mosse im Krieg verfolgungsbedingt entzogen und nun zurückgegeben. Als Leihgabe wird sie weiter in der Alten Nationalgalerie zu sehen sein.

Reinhold Begas: Susanna (1869-1872), Marmor,Inv.-Nr. F.V. 213
© Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie/Andres Kilger

Die SPK hatte die „Susanna“ (1869 modelliert, 1870-72 Ausführung in Marmor, 127 x 91 x 67 cm, Inv.-Nr. F.V. 213) in der 2008 erschienenen Dokumentation des Fremdbesitzes in der Nationalgalerie veröffentlicht, da die Skulptur keinem Voreigentümer zuordenbar war. Recherchen des Mosse Art Restitution Project ergaben nun, dass sich das Werk bis 1933 in der Sammlung Mosse befand und der Familie verfolgungsbedingt entzogen worden sein muss.

Die Familie Mosse war unmittelbar nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten Repressalien ausgesetzt - zum einen weil sie jüdisch war, zum anderen wegen ihrer politischen Haltung. Felicia Lachmann-Mosse und ihr Ehemann Hans emigrierten in der ersten Hälfte des Jahres 1933 über Frankreich in die Vereinigten Staaten. Ihr zurückgelassenes Vermögen wurde unter staatliche Aufsicht gestellt. Die Kunstsammlung, die Felicia von ihren Eltern Rudolf und Emilie Mosse geerbt hatte, wurde auf Betreiben der Nationalsozialisten 1934 versteigert, ohne dass die Familie am Erlös beteiligt wurde.

Die SPK hat das Werk nun an die Erben von Felicia Lachmann-Mosse zurückgegeben. Es wird zunächst als Leihgabe in den Staatlichen Museen zu Berlin verbleiben. Gemeinsam mit weiteren Skulpturen von Reinhold Begas ist es derzeit in der Rotunde der zweiten Ausstellungsetage in der Alten Nationalgalerie ausgestellt.

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